Mit dem im Dezember 2023 vergebenen „Preis für Visionäre in der Stadtentwicklung“ würdigt das Urban Land Institute (ULI) die Arbeit von Anne Hidalgo. Seit 2014 ist Hidalgo, die der Parti socialiste angehört, Bürgermeisterin von Paris. Weltweite Beachtung erhielten von ihr vorangetriebene Stadtentwicklungsprojekte wie Réinventer Paris, die sich Themen der nachhaltigen und sozialen Transformation verschrieben haben. International renommierte Architekturbüros nahmen an den in diesem Rahmen ausgeschriebenen Wettbewerben teil. 2022 etwa wurde der Umbau der ehemaligen Stadtverwaltung nach Plänen von David Chipperfield Architects realisiert.
Als vierte Bürgermeisterin überhaupt erhält Hidalgo den mit 100.000 US-Dollar dotierten Preis, den sie im „Namen der Stadt und gemeinnütziger Organisationen, die Menschen in Not helfen“ entgegennehmen wird, wie es in der Pressemitteilung des Urban Land Institute heißt. Gewählt wurde sie von einer Jury unter Vorsitz von Candace Demon, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens HR&A Advisors.
Zum Preisgericht gehörte auch Diana Hoskins, ULI Global Chair und Co-CEO des international tätigen Architektur- und Planungsbüros Gensler, die die Vergabe wie folgt zusammenfasst: „Bürgermeisterin Hidalgo hat in den zwei Jahrzehnten ihres öffentlichen Wirkens nicht nur Paris zu einer gesünderen, integrativeren und lebenswerteren Stadt gemacht, sondern auch die Art und Weise verändert, wie andere Städte über die Möglichkeiten von morgen denken.“ Hidalgo ist zudem Mitglied des Netzwerks C40, dem fast 100 Bürgermeister*innen weltweiter Metropolen angehören, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben. Von 2015 bis 2019 war sie Vorsitzende des Netzwerks.
Das Urban Land Institute wurde 1936 in Washington gegründet. Die Organisation, die sich mit Forschung im Bereich Stadt- und Immobilienentwicklung beschäftigt, berät Immobilienunternehmen, aber auch im Bereich der Politik und ist in über 80 Ländern weltweit ansässig. Mit dem „ULI-Preis für Visionäre in der Stadtentwicklung“ zeichnet das Institut seit 2000 Personen aus, „die durch ihr Engagement eine qualitativ hochwertig bebaute Umwelt geschaffen haben, die zur Verbesserung der Gesellschaft beiträgt“, wie es von Seiten des Instituts heißt.
Der Preis geht dabei auf eine Schenkung der Miller Nichols Living Trust und der Miller Nichols Charitable Foundation zurück. In der Vergangenheit ausgezeichnet wurden unter anderem Architektin Jeanne Gang (Studio Gang, New York) sowie Künstler Theaster Gates und Architekt Alejandro Aravena. (sla)
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
3
DocF | 11.01.2024 16:04 UhrHauptstadt
Warum kämpfe ich nach dieser Meldung gerade mit den Tränen, wenn ich an die Bau- und Verkehrspolitik der letzten 20 Jahre in der deutschen Hauptstadt denke?