Wenn man den Namen Angelika Fitz bei Google eingibt, findet man zunächst einen Link auf ihre Webseite angelika fitz & und seit heute Morgen folgende Neuigkeit: Die Kuratorin wird ab 2017 neue Direktorin des Architekturzentrum Wien. Damit tritt die 49 jährige Kulturmanagerin aus Vorarlberg die Nachfolge von Gründungsdirektor Dietmar Steiner an. Dies gab Hannes Swoboda, Präsident des Vorstandes des Architekturzentrum Wien, heute Morgen in einer Pressekonferenz bekannt.
Dass die Direktion des Wiener Architekturzentrums anders als am S AM in Basel in nationalen (also österreichischen) Händen bleiben wird, war zu vermuten. Mit der Entscheidung für eine Frau setzt man in Wien ein weiteres Zeichen. Immerhin: Unter den 33 Bewerbungen waren 11 Bewerberinnen – insgesamt 17 Bewerbungen kamen aus Österreich. Das Auswahlgremium setzte sich aus dem Vorstand des Az W (Präsident Hannes Swoboda, Heide Schmidt, Josef Schmidinger, Johannes Strohmayer, Thomas Madreiter, Thomas Höhne, Elisabeth Mayerhofer, Bernd Rießland) sowie den externen Experten Claudia Haas von haas:consult und Markus Bogensberger vom HDA Graz zusammen.
Unter Dietmar Steiner sei das Az W „zu einem internationalen Wegbereiter für eine Architekturvermittlung, die nach der gesellschaftlichen Rolle von Architektur fragt“, geworden, sagt Angelika Fitz. Sie selbst möchte nun die Internationalisierung weiter vorantreiben, die Schnittstellen zwischen Architektur und Urbanismus intensivieren und die dringlichen Themen unserer Zeit aus Sicht der Baukultur untersuchen. Gemeinsam mit dem Team des Architekturzentrum Wien möchte Fitz alles daran setzen, international Themen zu verankern und die österreichische Baukultur aktiv mitzugestalten.
Angelika Fitz möchte das Haus programmatisch weiterentwickeln und positionieren und dabei „auf der besonderen DNA des Architekturzentrum Wien aufbauen“. Ein neues Gesicht in Wien ist sie natürlich nicht: Fitz arbeitet hier seit 1998 als Kulturtheoretikerin, Autorin und Kuratorin und entwickelte Ausstellungsprojekte an den Schnittstellen von Architektur, Kunst und Urbanismus für internationale Museen und Kulturinstitute – darunter auch die Ausstellung „Realstadt“ im Berliner Kraftwerk Mitte sowie die internationalen Plattformen „We-Traders. Swapping Crisis for City“ und „Weltstadt. Who creates the city?“. 2003 und 2005 war sie Kommissarin für den österreichischen Beitrag zur Architekturbiennale Sao Paulo.
Dietmar Steiner, der das Architekturzentrum Wien 1993 gegründet hat, beendet seine Amtszeit zum Jahresende – ab Oktober ist dann seine letzte Ausstellung zu sehen: „Das Ende der Architektur“ – ein Titel, der mehr als vielversprechend klingt.
Zum Thema:
www.azw.at
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remko | 17.02.2016 17:23 Uhr...
Die Fußstapfen sind jedenfalls enorm. Ich bin froh, dass ich Dietmar Steiner noch in seiner Funktion als Direktor des Az W kennenlernen konnte. Ich bin gespannt.