- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
05.06.2015
Die Säule im Haus
Anbau in Argentinien
Auf solch einen Ausblick möchte man verständlicherweise nicht verzichten: Mitten in der Landschaft Patagoniens, an der südlichen Spitze Südamerikas, liegt dieses Anwesen – direkt an einem See, doch hatten die Bewohner diesen nicht wirklich zu sehen bekommen. Die Misslage der fehlenden Aussicht sollte sich durch einen Erweiterungsbau ändern. Das Büro NE-AR (Nixdorff Etchegorry – Architecture Research) aus Frankfurt nahm sich der Sache an: Zwischen den Bestandsgebäuden bauten sie eine Art Klammer ein, in der sich die gemeinschaftlichen Nutzungen schwellenlos um eine verdrehte Säule konzentrieren.
Die Bestandsbauten wurden saniert und umgebaut. In den Anbau verlagerten die Architekten nun Küche, Esszimmer und die Lounge, so dass im alten Bereich zwei Schlafzimmer und das Badezimmer blieben. Mit der Erweiterung ist die 100 Quadratmeter große Anlage nun um weitere 60 gewachsen. Das gesamte Grundstück mit der Gartenfläche ist 620 Quadratmeter groß.
Lars Nixdorff und Luis Etchegorry betonen, dass sie den Erweiterungsbau hauptsächlich um das stützende Element – die sich um ihre Achse drehende Säule – herum konzentrieren und sich damit „mit den performativen Eigenschaften der Stütze“ beschäftigen. So wie das gesamte Volumen besteht auch dieser doppelte Träger aus grob verschaltem Ortbeton. Er ist Anziehungspunkt, Feuerstelle, Lagerplatz, Lichtquelle und Aussichtsfokus zugleich.
Die Längsseiten sind verglast: So öffnet sich den Bewohnern zum einen der lang ersehnte Blick auf den See, zum anderen auf den kleinen Garten. Den Seeanblick können sie von nun an auch auf der weiten, mit Holz ausgelegten Terrasse genießen. (pg)
Fotos: Mike Mercau
Kommentare:
Meldung kommentieren