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20.11.2014
Umbau fertig, schön geworden!
Amerika-Gedenkbibliothek in Berlin saniert
Nun also die „kleine Lösung“ für die Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) in Berlin-Kreuzberg. 1989 hatte Steven Holl den „großen“ Wettbewerb für die Erweiterung der 1952-54 von Willy Kreuer, Fritz Bornemann und anderen errichteten Bücherei gewonnen, doch daraus wurde nach der Wiedervereinigung nichts. Auch die Pläne, die Zentral- und Landesbibliothek (zu der die AGB gehört) in einen Neubau auf dem Tempelhofer Flugfeld zu stecken, scheiterten kürzlich an einem Bürgerbegehren. Wie es mit dem Neubau der Zentralbibliothek weitergeht, weiß im Moment niemand. Ihr größter Befürworter, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, befindet sich zur Zeit auf einer ausgedehnten Abschiedstournee.
Für die „kleine Lösung“ konnte das Dresdener Büro F29 Architekten GmbH die Ausschreibung für sich entscheiden. In knapp einjähriger Bauzeit wurde die AGB modernisiert und an die gewaltig angestiegenen Nutzerzahlen angepasst: War die Bibliothek 1954 für 600 Besucher am Tag ausgelegt, sind es heute rund 4.000. Diese Besucher, so verbreitet es jedenfalls der Betreiber, kommentieren die im September abgeschlossene Sanierung durchweg mit: „Umbau fertig – schön geworden!“
Die Architekten hatten das Ziel, das Erscheinungsbild der fünfziger Jahre zu bewahren. Der Freihandbereich in Deutschlands erster „Public Library“ nach amerikanischem Vorbild wurde neu und übersichtlicher in vier Zonen mit einem zentralen Tresen geordnet. Das ehemalige Auditorium, das in den achtziger Jahren verbaut worden war, wurde wieder geöffnet und als locker möblierter, multifunktionaler „Salon“ hergerichtet, der auch außerhalb des Bibliotheksbetriebs für Veranstaltungen nutzbar ist.
Zwischen Salon und Freihandbereich wurde erstmals in der Geschichte der AGB eine kleine Cafébar organisiert, die ein Angebot an Getränken und Snacks bereithält. Die teilweise noch vorhandene, 60-jährige Originalmöblierung wurde aufgearbeitet und wieder verwendet. Neue Möbelelemente lehnen sich an die leichte und elegante Formensprache der fünfziger Jahre an. Der umgebende Park kann durch die großzügigen Verglasungen jetzt wieder besser erlebt werden – der Einbezug des Parks war zur Erbauungszeit eine zentrale Entwurfsidee. Sollte hier irgendwann doch einmal eine „große Lösung“ kommen, wäre es damit allerdings vorbei. (-tze)
Fotos: Werner Huthmacher
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