Den internationalen Wettbewerb für die Erweiterung des Victoria & Albert Museums (V&A) in South Kensington hat das Londoner Büro Amanda Levete Architects gewonnen. Levete, ehemalige Partnerin des verstorbenen Architekten Jan Kaplicky im gemeinsamen Büro Future Systems, konnte sich mit ihrem Büro gegen sechs weitere Finalisten durchsetzen:
- Heneghan Peng Architects (Dublin)
- Jamie Fobert Architects (London)
- Jun Aoki & Associates (Tokyo)
- Michael Maltzan Architecture (Los Angeles)
- Snøhetta (Oslo) und Gareth Hoskins Architects (Glasgow)
- Tony Fretton Architects (London)
Insgesamt hatten 110 Büros ihre Vorschläge für den Erweiterungsbau eingereicht. Der Siegerentwurf von Amanda Levete sieht für die Galerie-Erweiterung einen unterirdischen ca. 1.500 Quadratmeter großen Raum für Wechselausstellungen vor, auf dessen Dach ein öffentlicher Platz im Innenhof des Museums entsteht. Inszeniert wird der Übergang von Platz und Ausstellungsraum durch eine L-Förmig angelegte Treppe – mit einem Schwung, der an die Bauten von Future Systems erinnert.
Im Vergleich zu dem vorigen Siegerentwurf von Daniel Libeskind ist der Vorschlag von Amanda Levete Architects zurückhaltend und kaum sichtbar – es ist keine Architekturikone, sondern ein subtiler Eingriff, der dem Bestandsbau aus dem Jahr 1851 respektvoll gegenübertritt. Libeskind hatte 1996 mit seiner spektakulären Spirale das erste Wettbewerbsverfahren gewonnen (siehe
BauNetz-Meldung vom 19. November 1998), 2004 musste das Projekt jedoch aufgrund der immensen Baukosten von 70 Millionen Britischen Pfund gestoppt werden (siehe
BauNetz-Meldung zum Baustopp vom 23. Juli 2004). Der Bau des neuen Siegerentwurfs wird 35 Millionen Pfund kosten – bis 2015 soll die Erweiterung fertig gestellt sein.
Zum Thema:
www.vam.ac.uk
Ein Gespräch mit Amanda Levete bei Designlines.
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