Die Außenanlagen sind zwar noch nicht fertig, von innen kann es sich aber schon sehen lassen: Das Züricher Büro Meier Hug Architekten hat in der Gemeinde Will im Kanton St. Gallen ein Alterszentrum erweitert. Mit insgesamt 26 Wohnungen gliedert sich der Neubau als eine Art „Dépendance“ am Rand der Anlage an das bestehende Alterszentrum Sonnenhof an. Diese direkte Nähe zu dem Bestand, der nahegelegene Stadtpark Wil mit Weiher und eindrücklichem Baumbestand sowie die Höhenlage und die damit verbundene Aussicht nach Süden sind laut Architekten die wesentlichen Merkmale der Lage.
„Die Grundfigur stößt in die vorhandenen lichtungsartigen Räume vor und schafft durch seine Abwicklung für die einzelnen Wohnungen mehrseitige Bezüge“, erläutern sie. „In seinem Ausdruck setzt sich der Baukörper einerseits von den bestehenden Bauten des Alterszentrums ab, lehnt sich dabei in seiner Farbigkeit an die umgebenden Gehölze an und schafft andererseits durch seine Höhenlage einen präzisen Bezug zur Silhouette der Pensionärwohnungs-Trakte. Dieser Bezug wird gestärkt durch die Vertikalität der vielfachen Gebäudekanten, die auch prägendes architektonisches Element der bestehenden Bauten ist, manifestiert durch die Anordnung der Balkone sowie die Ausdrehung der Kopfbauten.“
Ein Einschnitt in den Geländeverlauf soll eine Ankunftsgeste für Besucher und Bewohner sowie zur Einfahrt der Tiefgarage schaffen. Ungewöhnlich für die Nutzergruppe ist die Erschließungsstruktur. Bestimmt von der Topographie der Hügelkuppe, ist diese so ausgelegt, das ein zentrales Treppenhaus die Wohnungen jeweils um ein halbes Geschoss versetzt erschließt, so die Architekten. „Von den großzügig ausgelegten Podesten werden pro Halbgeschoss drei Wohnungen erschlossen, jeweils der Schnittfigur der Hanglage folgend.“
Ebenfalls ungewöhnlich für ein Altenheim ist die Fassade. Die vertikal strukturierten Keramikplatten sind in einem warmen Grünton gehalten und sollen dem Gebäude durch ihre Plastizität und Glanz eine feingliedrige Erscheinung verleihen; mit ihrer Farbgebung beziehen sie sich außerdem auf die umliegenden Bäume. Eloxierte Metalloberflächen der zu vertikalen Bändern zusammengefassten Fenster ergänzen die Kompaktfassade mit den Keramikplatten.
Fotos: Roman Keller
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architron | 05.02.2014 17:43 Uhrmmh
@remko
es war leider nicht als kompliment gemeint.
wenn man mit offenen augen durch die schweiz geht, sieht man durchaus die einflüsse von G&G.
bitte diesen artikel beachten:
zeit.de/2010/30/CH-Klotz-Architektur
...ich finde dieser bringt es ganz gut auf den punkt.