Einen ehemaligen Anbau haben die japanischen Tsuruta Architects mit Sitz in London in ein minimalistisches Einfamilienhaus mit 171 Quadratmetern Wohnfläche verwandelt: das „House of Trace“. Hatte das frühere, baufällige Gebäude zwar keinen wesentlichen historischen oder architektonischen Wert, sollte es aber in den neuen Strukturen teilweise erhalten und sichtbar gemacht werden, was den architektonischen Design-Prozess wesentlich bestimmte. Wo die Spuren der Vergangenheit mit neuen Komponenten zusammenstoßen, erhält das Haus eine vielschichtige, ausgeprägte Identität.
Auf der Rückseite des Hauses kam beim Offenlegen der alten Bausubstanzen eine frühere, geneigte Fassade zum Vorschein, deren Struktur sich heute gegen die neuen, helleren Ziegel als Hommage an die Vergangenheit abhebt. In den Kinder- und Schlafzimmern ist an den Wänden der ursprüngliche, nackte Putz als Verbindung zwischen früher und heute erhalten. Und nach Maß angefertigte Armaturen aus Kupfer und Messing sollen mit der Zeit Patina anlegen, um durch Veränderung ihrer Farbe selbst Teil des Spiels aus alt und neu zu werden.
Verwendet wurden für den Umbau und Möbel wie Esstisch, Stühle, Betten, sowie die Innentreppe kostengünstige Baumaterialien wie MDF-Platten und Sperrholz aus dem örtlichen Baustoffhandel. Im „House of Trace“ trifft Industriecharme auf Design – herausgekommen ist dabei ein Œuvre aus Ästhetik und Wohnlichkeit. (bk)
Fotos: Tim Crocker
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Brille | 22.04.2015 16:01 UhrCapeau
Das is ja man echt gelungen!