Das so genannte „Sperrengeschoss“ im zentralen Münchner U-Bahnhof Marienplatz soll modernisiert werden. Schließlich weist das 40 Jahre alte Bauwerk nicht nur Schäden an der Bausubstanz auf, sondern hat zusätzliche „altersbedingte Defizite“ bei den technischen Einrichtungen der U-Bahnanlage. Am 14. Januar 2011 wurde die zweite Phase des von den Stadtwerken München ausgelobten Wettbewerbs zur Neugestaltung des Sperrengschosses Marienplatz entschieden. Die Jury wählte den Entwurf des Münchner Büros Allmann Sattler Wappner Architekten und Lichtplaner Ingo Maurer.
Der Siegerentwurf überzeugte die Jury vor allem durch den klaren Grundriss, den das heute durch Einbauten stark verstellte Sperrengeschoss künftig erhalten soll. Die Architekten reduzieren den Bestand auf einfach verständliche und visuell erfassbare Räume. Damit verbessere sich die Orientierung für alle Kunden und Gäste der Stadt wesentlich.
Deutlich heller und großzügiger wird die rund 1.700 Quadratmeter große neue zentrale Halle durch eine großflächige Lichtdecke. Für die Decke der Schalterhalle haben Allmann Sattler eine unmerklich gerichtete, leicht reflexive metallische Decke entwickelt, die mittels der von Ingo Maurer entworfenen, flächenbündig integrierten LED-Beleuchtungen den relativ gedrungenen Raum großzügig lesbar macht.
Die Jury lobt des Weiteren den sensiblen Umgang mit den orts- und bauwerkstypischen blauen Fliesen, die in den Auf- und Abgängen erhalten bzw. erneuert werden.
Auch OB Christian Ude freut sich über das Wettbewerbsergebnis: „Der Entwurf von Allmann Sattler Wappner wird den Fahrgästen ein helles, freundliches, übersichtliches und glänzend funktionierendes Sperrengeschoss bescheren. Gleichzeitig werden die von Alexander von Branca gestalteten Bahnsteiggeschosse mit den blauen und orangefarbenen Kachelwänden ihre Unverwechselbarkeit behalten. Der Bahnhof unter dem Marienplatz wird dem hohen Anspruch dieses zentralen Ortes und der Münchner U-Bahnhof-Architektur gerecht.“
Bereits im September 2010 waren drei gleichrangige erste Preise vergeben worden, neben Allmann Sattler Wappner Architekten und Ingo Maurer wurden auch die Entwürfe von LIN Finn Geipel & Giulia Andi Architects, Berlin, mit Arup Lighting, London, sowie von Ortner & Ortner Baukunst, Wien, mit Wilfried Kramb, a-g Licht, Bonn, ausgezeichnet.
Ab 2012 soll das Sperrengeschoss neu gestaltet werden.