Niedrige Zeilenbauten, reichlich Abstandsgrün und eine breite Autobahn: Die Siedlung „Friedenheim“ im Münchner Stadtteil Hadern gehört nicht eben zu den attraktivsten Wohngegenden der bayerischen Hauptstadt. Der südliche Teil der Siedlung um die Ludlstraße soll darum neu gestaltet werden, weshalb die Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG schon vor zwei Jahren einen städtebaulichen Wettbewerb ausrief.
Gewonnen hatte 2013 das Kölner Büro Lorber + Paul Architekten: Ihr Entwurf wurde zur Grundlage eines Realisierungswettbewerbs, der jetzt entschieden wurde. Diesmal gewannen AllesWirdGut aus Wien zusammen mit el:ch landschaftsarchitekten aus München – also jenes Team, das 2013 noch zweitplatziert war. Neben dem ersten Preis wurden zwei dritte Preise vergeben, die an Bruno Fioretti Marquez Architekten aus Berlin und Mei architects and planners aus Rotterdam gingen.
Rund 340 neue Wohnungen sollen entstehen, wobei im Vergleich zur ursprünglichen Bebauung aus den Fünfzigern ein größeres Augenmerk auf soziale und kulturelle Einrichtungen gelegt wird. Künstlerateliers sind ebenso geplant wie ein Quartierstreff, Räume für betreute Wohngemeinschaften, ein Mehrgenerationenhaus, ein Familienzentrum sowie ein „Haus für Kinder“.
Die räumliche Konfiguration des ersten Entwurfs wurde im Wesentlichen beibehalten. Eine lockere Punktbebauung aus Mehrfamilienhäusern wird zur Autobahn hin durch einen geschlossenen Riegel vor Lärm geschützt. Mit seiner Fassade aus Holz und Metall ist dieser deutlich bewegter gestaltet als ursprünglich vorgesehen, was der Jury unter Vorsitz von Ludwig Wappner gut gefiel.
Zwischen den hell verputzten Häusern gibt es neben privaten Gärten auch kleinteilige öffentliche Räume, so dass nicht nur in den Gebäuden, sondern auch im Außenraum genügend Platz für ein lebendiges Quartiersleben gegeben ist. Baubeginn für das Projekt soll 2017 sein, im Moment ist ein Budget von 90 Millionen Euro eingeplant.
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