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16.03.2021
Lager, Eventhalle, Büro
AllesWirdGut bauen Gösserhalle in Wien um
1902 als Werkstattgebäude der österreichischen Bahn errichtet, diente die Wiener Gösserhalle mit ihrer markanten Bogenfassade aus Klinker noch vor kurzem als Veranstaltungslocation. Nun aber soll der Industriebau, in dem ab Mitte des letzten Jahrhunderts tatsächlich Bier gelagert und seit 2017 vor allem gefeiert wurde, einer neuen Nutzung zugeführt werden. Pandemiebedingt derzeit ohnehin geschlossen, erschien den privaten Betreiber*innen die weitere Nutzung als Eventhalle innerhalb eines künftigen Wohngebietes jedoch als nicht tragfähig. Neu öffnen soll die Gösserhalle daher als Bürogebäude mit Café. Aus dem geschlossenen Wettbewerb ging der Entwurf von AllesWirdGut (Wien) als Sieger hervor.
Die altehrwürdige Halle liegt nahe dem Hauptbahnhof im 10. Wiener Bezirk Favoriten und gehört zum Entwicklungsgebiet „Neues Landgut“. Das dort geplante Wohnquartier erstreckt sich auf insgesamt neun Hektar, dabei begrenzt die östlich gelegte Gösserhalle gemeinsam mit der benachbarten Inventarhalle den zentralen Freiraum. Beide Hallen sollen für das neue Quartier als identitätsstiftende städtebauliche Elemente umgestaltet und aktiviert werden.
Die Idee ist, die Außenmauern des Industriebaus zu erhalten und durch einen dreigeschossigen Neubau im Inneren zu ergänzen; das bestehende Dach wird abgebaut. Geplant sind vorgefertigte, modulare Elemente und ein Materialmix aus Holz, Klinker und Kupfer. Zwischen der neuen Außenhülle und den alten Backsteinwänden wird es einen drei Meter breiten Zwischenraum geben, den die Architekt*innen als Geschenk bezeichnen, das „nach gestalterischen, ökologischen, ökonomischen und pragmatischen Gesichtspunkten entwickelt wird“. Der langgestreckte Neubau selbst besteht aus drei Teilen mit einer Bruttogrundfläche von 4.700 Quadratmetern. Voraussichtlich ab 2023 soll in der Gösserhalle gearbeitet werden. (mg)
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