Mehr Vielfalt, mehr Flexibilität, mehr Innovation – und mehr Gemeinschaft: Der zweijährlich stattfindende Europan-Wettbewerb suchte auch dieses Jahr mit dem Thema „Produktive Stadt“ nach Ideen, wie wir unsere Städte sozial und wirtschaftlich beleben können. Über 901 Büros beteiligten sich europaweit, durchaus mit Chancen auf eine Realisierung, wie die Geschichte von Europan zeigt. Und die Ergebnisse belegen, dass die „Produktive Stadt“ nicht nur als ökonomisches, sondern vor allem als gemeinschaftliches Gefüge verstanden wird.
In Deutschland waren unter dem Namen „Bergische Kooperation” ein Zusammenschluss der Städte Hilden, Ratingen, Solingen und Wülfrath beteiligt, sowie die Stadt Selb mit einem brachliegenden Bahnhofsgelände. Hinzu kamen außerdem die Projekte für das Gelände eines Stahlwerks in Warschau, das von der gleichen internationalen Jury beurteilt wurde.
Um strategische Vorschläge baten die vier Städte zwischen Wupper und Rhein, die jeweils ein Randgebiet nahe öffentlicher Verkehrsknotenpunkte auswählten. Multiple bis ungewöhnliche Formen der Mischnutzung empfahlen auch die prämierten Einreichungen, um Arbeiten, Wohnen und Freizeit dort zu verbinden, vom Bestandsumbau bis zur Nachverdichtung mit Sharing-Angeboten.
Sehr nahe am Titel „Produktive Stadt“ lag die Aufgabenstellung in der oberfränkischen Stadt Selb. Denn hier sollten Überlegungen angestellt werden, wie sich ein Bahnhofsgelände als Niederlassungsstandort für Firmen entwickeln könnte und die einst prosperierende Porzellanproduktion wieder wachgerufen werden kann. Reaktivierung brachliegender Strukturen, teilweiser Neubau und die kreative Nutzung von Freiflächen waren hier die Antworten auf die Aufgabenstellung. Großmaßstäbliche Überlegungen waren wiederum in Warschau gefragt, wo sich eine wachsende Großstadt, Schwerindustrie und Naturschutz komplex überlagern.
Die international zusammengesetzte Jury, die neben den deutschen Projekten im Rahmen einer Assoziationspartnerschaft mit Polen auch die Wettbewerbsbeiträge für die Stadt Warschau beurteilte, tagte am 21. Oktober 2019 unter dem Vorsitz von Christa Reicher in Innsbruck. Die Jury vergab insgesamt vier Preise, eine Anerkennung und zwei lobende Erwähnungen für die deutschen Standorte Selb und Bergische Kooperation sowie für den polnischen Standort Warschau. (sj)
Preisverleihung: Freitag, 13. Dezember 2019, 18 Uhr
Ort: ExRotaprint (Glaskiste), Gottschedstraße 4, 13357 Berlin
Parallel zur Preisverleihung sind alle prämierten Arbeiten in einer Ausstellung zu sehen. Die Ergebnisse für Deutschland und Polen im Überblick:
Bergische Kooperation
- Preis: „Bergisch Plugin”
Nikolai Werner, Vassilissa Airaudo, Daniel Branchereau und Moritz Scharwächter
- Preis: „The Productive Region”
Marc Rieser
Selb
- Preis: „Scherben bringen Glück”
Simon Gehrmann, Roderich Eßmann, Margarita Vollmer und Robin Thomä
- Lobende Erwähnung: „Selbstgemacht”
Alberto Montiel Lozano, Pedro de la Torre Prieto, David Belmonte Garcia
Warschau
- Preis: „Feedback Placemaking”
Ada Jaśkowiec und Michał Strupiński
- Anerkennung: „NEW NeighbourHUT”
Stanislaw Tomaszewski, Edyta Nieciecka und Michał Niemyjski
- Lobende Erwähnung: „Volcano”
Michał Purski und Inez Wawszczyk
Zum Thema:
Der europaweite Wettbewerb mit all seinen Standorten, Ergebnissen, Beteiligten und Terminen ist auf www.europan-europe.eu dokumentiert.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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.,- | 04.12.2019 12:29 UhrArchitektur
Sind jetzt alle Architekten unter die Grafiker gegangen?
Bisschen Inhalt und Qualität wäre toll!