Ein Casino für Köln, direkt an Deutzer Bahnhof und Kölnmesse! Auf einer Grundstücksfläche von 2.300 Quadratmetern und mit einer Nutzfläche von 7.500 Quadratmetern plant die Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co. KG ein massives Projekt. Bis zu 2.000 Besucher kann der Bau fassen, 170 bis 200 Autos sollen dort in Zukunft parken können. Städtebaulich von hoher Bedeutung und räumlich von repräsentativer Maßstäblichkeit wird dieses Gebäude für die stark kontrollierte Glücksspiel-Branche errichtet werden, die in diesem Fall vom Land Nordrhein-Westfalen selbst mitbetrieben wird. Denn die WestSpiel, wie die Westdeutsche Spielbanken GmbH auch verkürzt genannt wird, ist Teil der landeseigenen NRW.Bank.
Mit einem einphasigen Wettbewerb nach RPW 2013 antwortete die WestSpiel auf diese Bauaufgabe, die schon aufgrund ihrer Größe und Lage ein öffentliches Anliegen ist. Die Zahl der teilnehmenden Büros wurde dabei auf 20 beschränkt, von denen neun eingeladen und elf weitere Büros durch ein vorgeschaltetes Losverfahren ermittelt wurden. Insgesamt sind prominente Namen der deutschen Architekturlandschaft unter den Teilnehmern vertreten, die alle bereits mit repräsentativen Projekten – vom Museumsbau zum Firmenheadquarter – vertraut sind.
Bei der Komplexität der Aufgabe, die nicht nur architektonisch durch die verschiedenen Sicherheitsbereiche und die Größe des zukünftigen Casinos von Anspruch ist, sondern auch erhöhter Aufsicht unterliegt, bedarf der Wettbewerb einer Jury, die alle Bereiche abdeckt. Neben namhaften Fachpreisrichtern – wie Julia Bolles-Wilson (Münster), Christoph Ingenhoven (Düsseldorf) oder Oliver Thill (Rotterdam) – setzte sich die Jury aus über 40 stimm- und nicht stimmberechtigten Mitgliedern aus Politik, Arbeitnehmervertretern, Geschäftsführung und öffentlicher Verwaltung zusammen. Gemeinsam sind sie unter dem Vorsitz von Jörg Aldinger (Stuttgart) zu folgendem Ergebnis gekommen:
Alle ausgezeichneten Einreichungen werden in einem nun folgenden Verhandlungsverfahren noch einmal geprüft. Es bleibt also ungewiss, welcher Entwurf gebaut wird. Dabei geben die Beiträge, die mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurden, schon einmal eine klare Richtung vor: Beide besetzen städtebaulich das von mehreren Straßenadern kompliziert geschnittene Gründstück. Das Gebäude von AIP macht dabei Angebote sowohl an den Stadtraum als auch an die Casinogäste. Das „Flair und der Glamour des Casinos“, lobt die Jury, „werden durch die abgehobene Position im Stadtraum adäquat thematisiert“. Allmann Sattler Wappner punkteten hingegen durch ihr „unverbrauchtes und eigenständiges Vokabular“, das auch bei notwendigen Veränderungen seine „Elastizität und seine Robustheit unter Beweis stellen kann“. Die Münchener schlagen eine feine, durch bogenförmige Fensterflächen und Öffnungen gegliederte Gebäudehülle vor, die in enger räumlicher und konstruktiver Verbindung zum schalenförmigen Innenhof steht. Beide Gewinnerbeiträge sollen für das Verhandlungsverfahren noch einmal überarbeitet werden.
(sj)
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Jan | 14.02.2017 10:18 UhrNicht Ihr Ernst
sehr geehrte/r a_C
das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Genau wegen solcher Meinungen hat die Kulturtechnik und das Erlebnis des Glücksspiels, was noch vor Jahrzehnten ein gesellschaftliches Event war und das Casino ein eleganter Ort zum sehen und gesehen werden das schlechte Image von heute.
Und genau deswegen brauchet es renommierte Namen und eine gute Architektur um das Casino wieder aus der Schmuddelecke zu holen und ihm wieder den alten Glanz zu verleihen, der ihm gebührt.