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20.03.2017

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Economist Building reloaded

Alison Brooks bauen Hochhäuser in London


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Irgendetwas stimmt da nicht, ist schief oder verzogen – meint man zumindest im ersten Moment. Doch ein zweiter Blick auf die kürzlich veröffentlichten Visualisierungen des aktuellen Hochhausprojekts von Alison Brooks Architects macht schnell deutlich, um was es hier geht. Vier schwarze Türme unterschiedlicher Höhe gruppierten die Architekten aus London um einen begrünten Innenhof. Drei der Türme sind im Grundriss trapezförmig, der vierte soll über L-förmigem Grundriss errichtet werden. Die Fassade ist als tiefschwarzes Raster entworfen, die Ausführung in Metall geplant, die Details sind kantig ausladend.

Spannend ist vor allem, dass sich zwei der Türmen nach oben hin dezent verjüngen – was zur anfangs erwähnten, visuellen Irritation führt. Diese Verjüngung, verschiedene Wechsel in den Breiten des Rasters, die Knicke in der Grundrissfigur und die unterschiedlichen Höhen der vier Wohnbauten sind als Variation eines Motivs zu verstehen. Verbunden werden die vier Türme durch einen eingeschossigen Sockelbereich, in dem halb-öffentliche Funktionen untergebracht werden und dessen Dach als Garten fungiert.

Da wir uns in London befinden, auf der Greenwich Peninsula, in nächster Nähe von The O2 – außerhalb der britischen Metropole besser bekannt unter dem alten Namen Millenium Dome – drängt sich der Vergleich mit dem berühmten The Economist Building von Alison und Peter Smithson in der City auf. Auch dort spannten vier gerasterte Hochhäuser unterschiedlicher Höhe einen Freiraum auf, auch dort wurde ein Motiv variiert, auch dort ging es um die Definition eines Sockels. Doch wo die Smithsons – vor dem Hintergrund des International Style – den Bezug zum historischen Stadtgrundriss wieder herzustellen versuchten, agieren Alison Brooks auf der grünen Wiese. Ihr Projekt mit circa 400 Wohnungen gehört zu dem groß angelegten Entwicklungsprojekt Greenwich Peninsula des Developers Knight Dragon, der hier mit ambitionierter Architektur punkten will. Unter anderem wurde Santiago Calatrava beauftragt, dessen spektakuläres Projekt alte Visionen der 1960er Jahre wieder aufleben lässt. Die schwarzen Türme von Alison Brooks – für die kürzlich die Baugenehmigung erteilt wurde – erscheinen vor diesem Hintergrund geradezu wohltuend subtil. (gh)


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