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16.03.2021
Eine Million Bauten pro Jahr
Aktionsbündnis fordert Sanierungsoffensive
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Stefan Frischauf | 17.03.2021 17:12 UhrDüsseldorfer Oper u.a.
Kurz nach dieser Meldung kommt dann wieder eine aus der "wunderschönen Scheißstadt", wie Lore Lorentz als Mitbegründerin des Komödchens hier die stadt nannte. Neubau! Klar: das muss es sein. Alle Studien und der neue OB sagen das. Insofern, @Karl und @Peter: mit dem Carbon Footprint und so: das ist doch egal. Nach uns die Sintflut, so oder so. Oder warum werden ständig "7-Tage Inzidenzen" pandemisch politisch-medial rauf- und runtergebetet, die 30-Jahre-Inzidenz 1,2° C Erderwärmung in 30 Jahren jedoch ist kein Thema? Sie bringt uns jedenfalls bei dem "Weiter so!!!" dem Ziel 5-6°C Erderwärmung 2100 näher.
Aber: wer will das schon wissen. Die Grünen im Super-Wahljahr wahrscheinlich genauso wenig wie die anderen. Also: weitermachen.
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peter | 17.03.2021 09:30 Uhr@Karl
pssst! nicht verraten! das wäre doch viel zu einfach, und dann würden doch die ganzen architekten hier nichts mehr verdienen!
ich bin völlig bei ihnen. das problem ist die zielsetzung. politik und gesellschaft wollen (unterstelle ich mal) gar keine energie einsparen und das klima oder die umwelt retten (also verbesserung in den absoluten werten), sondern es geht immer nur um eine steigerung der effizienz (also verbesserung in den relativen werten).
man will in wirklichkeit bei gleichem energieverbrauch immer mehr konsumieren (mehr wohnfläche, wärmere räume, größere/schnellere autos usw.), denn wirtschaft und konsum sind die heiligen kühe unserer gesellschaft.
hier bräuchten wir einen paradigmenwechsel hin zu immer weniger ressourcenverbrauch pro kopf. der kommt erst, wenn material relativ gesehen wieder teurer wird und arbeitskraft billiger. dann würde sich auch nachhaltigkeit wieder lohnen, so wie damals bei den alten bauernhäusern. solange wir in einer wegwerfgesellschaft leben, wo eisenerz aus afrika, schiefer aus brasilien und textilien standardmäßig aus bangladesh kommen, braucht man sich über gar nichts zu wundern.
es läuft einiges gewaltig schief, aber wir haben leider keinen echten mut zur veränderung, sondern wurschteln uns halt so durch.
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peter | 16.03.2021 22:48 Uhrdresden
das dresdner paulick-hochhaus wurde (wenn auch das hauptgebäude vielleicht ordentlich hergerichtet sein mag) aber mal richtig kaputtsaniert. der teilabriss der historisch erhaltenen seitenflügel und deren eingliederung in eine absolut billige, unstädtische, austauschbare shoppingmall-architektur zeigt deutlich, wie es nicht laufen sollte. seit 1945 stand das haus bis 2015 kraftvoll, wenn auch abgenutzt da, bis mutmaßlich politik, investoren und willig dienende architekten es in murks verwandelt - und dabei eine masse grauer energie verbraten haben.
liebe umwelthilfe, manchmal wäre es besser, lieber die finger davon zu lassen. das würde dann sogar der umwelt helfen.
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Karl | 16.03.2021 22:24 Uhrrebound
wie kommt es, dass die ganzen bisherigen Anstrengungen keine nennenswerten Veränderungen des Verbrauchs erzielt haben ?
Kann es sein, dass der ganze Ansatz falsch ist ?
Die Einsparungen gehen direkt in größere Wohnfläche, mehr Komfort (alle Räume immer gleich warm) und in sehr kurzlebige Haustechnik.
Es sollte jeder mal Bauernhäuser/ Altbauten studieren. Die wussten, wie man mit den Jahreszeiten lebt und gut baut.
Wenn die Sanierungen mehr kosten als der Bau der Häuser, läuft etwas gewaltig schief.
Wenn allein die Baunebenkosten mehr kosten als der ursprüngliche Bau der Häuser, ist hier keinem mehr zu helfen.
Die Kölner Oper (1957) von Wilhelm Riphahn wird seit 2012 von HPP (Köln) und Theater Projekte Daberto + Kollegen (München) umfassend saniert. (Bild: © Superbass / CC-BY-SA-4.0 via Wikimedia Commons)
Das DVB Hochhaus am Albertplatz (1929) von Hermann Paulick in Dresden wurde von 2013 bis 2015 von hänel furkert architekten (Dresden) saniert und erweitert. (Bild: © ubahnverleih / CC0 1.0 via Wikimedia Commons)
Die Sanierung der Glyptothek (1830) von Leo von Klenze in München wurde Ende letzten Jahres abgeschlossen. Umgesetzt hat sie das Staatliche Bauamt München 1 in Zusammenarbeit mit Architektur- und Ingenieurbüros. (Bild: © Henning Schlottmann / CC-BY-SA-4.0 via Wikimedia Commons)
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Micha | 17.03.2021 17:16 Uhrumwelthilfe
Was ist Nachhaltigkeit und Energie bewusst!
Ein Gründerzeithaus in Blockbauweise, ca 120 Jahre in der Substanz vorhanden, mit nur den notwendigen Aufwendungen für Sanierungen (Trockenlegung, Dachdämmung, Fenster und Türen etc.) ist effektiver da mit langlebigen und guten Materialien diese erbaut wurden hat bezogen auf die Lebens- und Nutzungsdauer weniger Energie verbraucht als ein halb tot saniertes Gebäude mit modernster Technik und großen Aufwendungen in der Gebäudedämmung. Man sollte in der Debatte mal alle relevanten Energieverbbräuche (auch zur Erzeugung der Materialien) sowie Restmüllverwertung (WDVS) mit einbeziehen, da sieht jede Umweltbilanz anders aus! Aber auch die Umwelthilfe macht sich zum Verkäufer für die Bauwirtschaft und aus meiner beruflichen Erfahrung sind die Vertreter der Umwelthilfe bzw. Energieberater keine Bausachverständigen sondern können gute Statistiken erzeugen und da werden meist Potenziale dargestellt, die es leider nur auf dem Papier gibt!