Rotbraune Berge, Sanddünen davor, die Luft flimmert in der Hitze. Und mittendrin: sattes Grün, auf dem Menschen mit schmalen Metallschlägern Bälle durch die Luft befördern. Ein Golfplatz in der Wüste – es ist der erste Platz, auf dem in Jordanien auf Rasen gegolft werden kann.
Für die im Süden des Landes gelegene Region rund um Aqaba, der einzigen jordanischen Stadt mit Zugang zum Meer, ist es sogar der erste Golfplatz überhaupt. Direkt an der Grenze zu Israel, zwischen Eilat, dessen neuer Flughafen kürzlich eröffnete, dem Roten Meer und der jordanischen Wüste liegt das 430 Hektar große Areal. Die Ayla Oasis Development Company entwickelt hier ein Gebiet mit Sportanlagen, Beachclub, Hafen, Hotel- und Gewerbeflächen, Restaurants und Apartments, dessen erste Phase nun fertiggestellt ist. Im Zentrum: der 18-Loch-Golfplatz. Die zugehörigen Gebäude – Clubhaus, Golfakademie und zwei kleinere Servicegebäude – stammen vom US-amerikanischen Büro Oppenheim Architecture (Miami/Basel). Den Außenbereich haben Form Landscape Architects aus Brisbane gestaltet.
Die Farben und Formen der Wüste und traditionelle Beduinen-Zelte – das sind die Referenzen, mit denen die Architekt*innen bei diesem Ensemble arbeiten. Und so bewegen sich auch die flachen Bauten einer Sanddüne gleich in sanften Schwüngen organisch auf und ab. Umgesetzt wurde das mittels massiver Spritzbetonschalen, die ohne konventionelle Decken und Wände auskommen und so durchgehende Oberflächen schaffen. Kombiniert werden die Wüsten-Referenzen mit modernen Maschrabiyya-Elementen, die die Wandöffnungen verschließen. Sie sind angelehnt an die für die traditionelle islamische Architektur typischen, geometrisch gemusterten Holzgitter, die in Moscheen und Wohnhäusern zum Einsatz kommen. In Aqaba bestehen sie aus perforiertem Cortenstahl, der das heiße Sonnenlicht filtert und zugleich Privatsphäre schaffen soll.
Innen, unter den geschwungenen Betonschalen des 4.100 Quadratmeter großen Clubhauses, die von lokalen Künstler*innen mit traditionellen jordanischen Mustern verziert wurden, finden die Golfer*innen Entspannung nach dem Sport: Hier gibt es Raum für Einzelhandel, Gastronomie, Lounge und Spa. In der 1.200 Quadratmeter großen Golfakademie sind Studios für Trainingszwecke wie zum Beispiel die Schwunganalyse sowie ein Restaurant und Einzelhandel untergebracht. (kat)
Fotos: Rory Gardiner
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