Von Nordafrika über Indien nach Malaysia bis China gilt er als DAS Pendant zum amerikanischen Pritzker-Preis: Alle drei Jahre wird im Museum für Islamische Kunst in Katar der Aga Khan Award for Architecture verliehen – gestern war es wieder soweit. Dieses Mal teilen sich die begehrte Auszeichnung fünf sehr unterschiedliche Projekte:
- die Textilfabrik Ipekyol in Edirne von Emre Arolat Architects (Istanbul)
- das Museum für archäologische islamische Funde des Madinat al-Zahra in Cordoba von Nieto Sobejano Arquitectos (Madrid)
- die Brückenschule in der chinesischen Provinz Fujian (Xiashi) von Li Xiaodong
- die Restaurierung der Altstadt von Tunis
- die Restaurierung des Wadi Hanifa-Tals in Riyadh (Saudi-Arabien)
Im Auswahlkomitee saßen neben Jean Nouvel, der 1989 selbst ein Preisträger war, unter anderen Norman Foster, der Künstler Anish Kapoor sowie der Museumdirektor Glenn Lowry vom New Yorker MoMA. Die ausgezeichneten Projekte wurden aus insgesamt 19 Nominierungen einer Shortlist gewählt. Ingesamt wurden in diesem Jahr 401 Projekte eingereicht.
Seit 1980 wird der von Karim Aga Khan IV. gestiftete Architekturpreis für Architektur- und Restaurierungsprojekte mit Fokus auf „Gesellschaften, in denen Muslime eine signifikante Präsenz“ haben vom
Aga Khan Development Network verliehen und ist mit 500.000 Dollar Preisgeld einer der höchst dotierten Architekturpreise für realisierte Projekte. Zu den Preisträgern der letzten Jahre gehören neben Jean Nouvel für das Institut du Monde Arabe in Paris u. a. Hassan Fathy für sein Lebenswerk, Francis Kéré für die Schule in Gando und Nader Khalili für seine Bautechnik „Super Adobe“.
Der Sender
BBC World strahlt anlässlich des Preisverleihung ab dem 27. November die Dokureihe „Architects on the Frontline” aus. Mehr Informationen unter
www.bbcworldnews.com