Als „eine ruhige Stadt und blühendes Handelszentrum mit Luxusgeschäften und eleganten Schaufensterauslagen“ beschreibt sich Udine ganz im Nordosten Italiens unweit der slowenischen Grenze. Vor über 50 Jahren wurde hier die bekannte italienische Möbelfirma Moroso gegründet, die seitdem erfolgreich Polstergarnituren und Einrichtungszubehör entwickelt.

Kürzlich hat der Londoner Architekt David Adjaye seinen Entwurf für die neue Hauptgeschäftsstelle vorgestellt, mit deren Planung er von Patrizia Moroso persönlich beauftragt worden war. Dieser soll auf dem Gelände der  Büro- und Produktionsstätten am nördlichen Stadtrand gebaut werden.

Zu sehen ist ein erster grober Stand des Projektes – mehr als Außenansichten werden nicht gezeigt. Adajye präsentiert einen introvertierten Kubus, der scheinbar von einer hohen Mauer und davor in Reih und Glied gepflanzten Bäumchen vor Einblicken geschützt werden soll. Doch soll die Fassade Transluzenz und Lichtspiel kombinieren – sie besteht aus weißen, versetzt zu einander angeordneten Marmorplatten und rahmenlosen Fenstern, die jeweils einen unterschiedlichen Effekt am Tag und in der Nacht bewirken sollen.

Der rund 4.000 Quadratmeter große Neubau soll neben Büro- und Verwaltungsräumen auch eine neue Produktionshalle beinhalten. Des Weiteren sind Showrooms und Präsentationsräume sowie eine Cafeteria mit Lounge und eine Bibliothek geplant, die durch Brücken mit dem Bürotrakt verbunden werden sollen. Da sich der Baukörper aus drei Volumen zusammensetzt, ergeben sich im Gebäudeinneren versteckte Außenräume und Innenhöfe.

Die Innenräume sollen mit besonders edel wirkenden Materialien wie funkelndem Estrich, Holzböden und getönten Betonplatten verkleidet werden. Ob Adjayes Moroso-Marmor-Bau wirklich edel oder eher kitschig aussehen wird, wird sich dann zeigen.

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