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06.12.2018

Marinehaus wird Kreativzentrum

Adept gewinnen Wettbewerb in Berlin


Es gibt sie noch immer in Berlin: ungenutzte Liegenschaften mit leerstehenden Kolossen mitten in der Stadt, wie das Marinehaus in der Luisenstadt, in unmittelbarer Nähe zum Märkischen Museum. Es ist seit der Wende ungenutzt und wird von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) verwaltet. Vor zehn Jahren war der 1909 nach Plänen von Otto Liesheim errichtete, denkmalgeschützte Bau schon einmal Gegenstand eines Architekturwettbewerbs. Der Berliner Senat wollte den einstigen Vereinssitz der kaiserlichen Marine sanieren und in einem weiteren Standort des Stadtmuseums umwandeln. Doch als die Planung ins Detail ging, war der Gewinnerentwurf von Stanton Williams (London) zu teuer und nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar. Die Architekten hatten vorgeschlagen, nur die Gebäudehüle zu erhalten und eine neue Struktur einzusetzen.

Jetzt hat das Land Berlin, vertreten durch die BIM, das Projekt erneut einen Wettbewerb entschieden. Das seit über zwanzig Jahren leerstehende Marinehaus soll unter der Verwaltung der Stiftung Stadtmuseum Berlin zum Zentrum eines Kreativquartiers am Köllnischen Park werden, wo sich auch der als Kunstraum zwischengenutzte Bärenzwinger befindet. Die Ausloberin beschreibt die angestrebte Rolle des umgebauten Marinehauses mit einer Nutzfläche von 4.654 Quadratmetern als „einen Ort, der nicht Besucher/-innen hat, sondern vor allem Nutzer/-innen, als einen Ort für Menschen, die kreativ und produktiv sind, die die Möglichkeit haben, zu forschen oder sich zu vertiefen und ihre Arbeitsergebnisse vorzustellen, ein Ort der Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Profession und Disziplin. Hier soll Partizipation in unterschiedlichsten Formen und Formaten gelebt werden.“

Unter den zwanzig geladenen Büros wählte die Jury, der unter anderem Elisabeth Rüthnick, Silvia Schellenberg-Thaut und der Vorsitzende Johannes Löbbert angehörten, folgende Gewinner aus:


Die Jury lobte die Gewinner Adept für ihr Konzept, den Saalbau auf seine äußere Hülle zurückzubauen und eine neue Raumfigur zu integrieren, während die innenraumseitigen Oberflächen der Außenwände unverputzt bleiben. „Der eingestellte Körper bildet durch seine Geometrie und Abtreppung wechselhafte, schöne Raumerlebnisse.“ Gelobt wurde außerdem die Materialität des Vorschlags: Holz bilde einen „angenehmen Kontrast zum verbleibenden Bestand.“

Auch die zweitplatzierten Numrich Albrecht Klumpp wurden für ihren sehr „feinfühligen Umgang mit dem Bestand und der wechselvollen Historie des Gebäudes“ gewürdigt. Die bestehende Struktur des Marinehauses mit den unterschiedlichen Schichten seiner Substanz wollen sie erhalten und interpretieren sie als eine „Collage”, der neue Schichten hinzugefügt werden. Merz merz hingegen werden für ihren sehr analythischen und theoretischen Ansatz gewürdigt. Eine Anerkennung erhielt die Gegenüberstellung von Alt und Neu, die Nieto Sobejano in den Fokus ihres Entwurfes nahm.

Einstimmig empfiehlt die Jury, den Gewinnerentwurf zur Weiterbearbeitung heranzuziehen. Bleibt zu hoffen, dass dieser bei einem zweiten Anlauf des Marinehaus-Projektes nun auch realisiert wird. (sj)


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Der fünfgeschossige Putzbau wurde 1908 bis 1910 von Otto Liesheim für die Berliner Schifffahrtsbehörde erbaut. Foto: Jörg Zägel / CC-BY-SA-3.0

Der fünfgeschossige Putzbau wurde 1908 bis 1910 von Otto Liesheim für die Berliner Schifffahrtsbehörde erbaut. Foto: Jörg Zägel / CC-BY-SA-3.0

1. Preis: Adept, Eingangsbereich

1. Preis: Adept, Eingangsbereich

2. Preis: Numrich Albrecht Klumpp, Blick in das Foyer

2. Preis: Numrich Albrecht Klumpp, Blick in das Foyer

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