Etwa hundert Kilometer südlich von Buenos Aires, im landwirtschaftlichen Gebiet Lobos, werden derzeit mehrere Produktionsstätten in der Viehzuchtindustrie aufgegeben. Vor allem der technologische Fortschritt hat dazu geführt, dass in dem Gebiet, das landesweit für seine Milchprodukte bekannt ist, heute mehrere Betriebe leer stehen. Als hier ein verlassener Stall für Stiere einen neuen Eigentümer erhielt, ließ dieser ihn in ein Wohnhaus umbauen. Und weil er mit dem Umbau das Architekturbüro adamo-faiden (Buenos Aires) beauftragte, entstand daraus ein sehr besonders Gebäude – das Macchi House.
Die Struktur aus zwei Baukörpern, die mit vier kleinen Türmen den Außenraum definieren, bleibt erhalten. Allerdings nimmt der nun teilweise überdachte Außenraum eine maßgebliche Stellung in der Grundrissorganisation ein. Von hier aus werden nahezu alle Innenräume im Erdgeschoss erschlossen. Die neu integrierte Struktur umschließt den Innenhof und verbindet somit auch die beiden Volumen auf der zweiten Ebene räumlich miteinander. Die Architekten bezeichnen diese U-förmige, transparente Galerie als „ein im Hohlraum hängender Luftpatio“. Der fließende, vollverglaste Innenraum verfügt über einen Panoramablick.
Die privaten Räume – drei Schlafzimmer und ein Badezimmer – sind auf die vier turmartigen Ecken des Gebäudes verteilt, während das verbindende Obergeschoss als offener Raum mit Küchennische angelegt ist. Die außenliegende Freitreppe befindet sich gegenüber vom Haupteingang. Innen- und Außenraum fließen auf beiden Ebenen ineinander, was für die Bauherren von zentraler Bedeutung war. (mg)
Fotos: Adamo-Faiden