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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Achtzehn_Projekte_von_LRO_8145452.html

02.02.2023

Bekannte Konturen

Achtzehn Projekte von LRO


Die Fähigkeit, Baukunst-Funken zu versprühen, das wurde Arno Lederer, der vor zwölf Tagen im Alter von 75 Jahren für viele sehr überraschend verstarb, in einem bewegenden Nachruf attestiert. Gemeinsam mit seinen langjährigen Partner*innen und (Lebens-) Wegbegleitern Jórunn Ragnarsdóttir und Marc Oei prägten Lederer und das unter dem Kürzel LRO bekannte Stuttgarter Büro die deutsche Baulandschaft der letzten Jahrzehnte wie wenige andere. Dazu gehören eine subtil charakteristische Formensprache, ihre konsequente Akribie und ein feines Gespür für Raumwirkung, Umgebung, Bestand und Historie, Materialien sowie die Relevanz von Architektur für den öffentlichen Raum.

„Drinnen ist anders als draußen“ lautete bereits im Jahr 2000 der Titel einer Ausstellung, die die Intention hinter der Arbeit des Büros verdeutlichte. Ihre Arbeitsweise und Haltung erklärten Ragnarsdóttir, Lederer und Oei auch in einem Interview aus dem Jahr 2007. Eine vor Kurzem veröffentlichte gleichnamige Publikation, die sich aus dem reichen Textfundus von Arno Lederer speist, hinterlässt dem aktuellen Architekturdiskurs entsprechend genügend Futter.

Über die letzten zwei Jahrzehnte begleitete auch das BauNetz die Arbeit des Büros, das die meiste Zeit unter dem Namen Lederer Ragnarsdóttir Oei firmierte und sich erst 2021 offiziell in LRO umbenannte. Die folgende Projektzusammenstellung kann nur eine Auswahl sein. In der Regelmäßigkeit einer Fertigstellung tauchte der Name auch auf Preisträgerlisten bedeutender Architekturauszeichnungen auf: Sei es der Große DAI-Preis 2016, Beispielhaftes Bauen in Baden-Württemberg, der Hugo-Häring-Preis, der DAM-Preis 2013, der Deutsche Architekturpreis, der Gestaltungspreis der Wüstenrot-Stiftung oder nun als Finalist des DAM-Preises 2023 für das Volkstheater in München.

Bereits seit 2016 leiteten die Protagonist*innen die Nachfolgeregelung für das Büro ein, das seit 1. Januar 2023 und völlig unabhängig vom Verlust Arno Lederers nunmehr ausschließlich von Marc Oei, Katja Pütter, Klaus Hildenbrand und Heiko Müller geführt wird. Wie das Büro auf seiner Website selbst verkündet, wird es „im Sinne der Gründer mit jener großen Leidenschaft für gute Architektur weitergeführt, die das Büro LRO seit 43 Jahren auszeichnet und die Arno Lederer und Jórunn Ragnarsdóttir an nachfolgende Generationen weitergegeben haben“. Parallel gründete in Berlin Sölvi Lederer, der Sohn von Arno und Jórunn, mit Unterstützung seiner Eltern das Büro Lederer Ragnarsdóttir Architekten. Man darf sich also auf noch viele Baukunst-Funken aus diversen Ecken der Republik freuen. (sab)

Bild: Volkstheater in München, Foto von Roland Halbe


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