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22.04.2021

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Sphärisch in Los Angeles

Academy Museum von Renzo Piano


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An der Ecke Fairfax Avenue kommt der Moment auf dem knapp 16 Meilen langen Wilshire Boulevard von Los Angeles, wo sich die Museumsbauten drängeln. Da befindet sich das Los Angeles County Museum of Art (LACMA), um das es jüngst viel Streit und einen Wettbewerb gab und dessen Altbauten gerade abgerissen werden. An ihrer Stelle sind Neubauten nach Entwürfen von Peter Zumthor geplant. Stehen bleiben allerdings Renzo Pianos Erweiterungsbauten, die 2008 unter der Bezeichnung Broad Contemporary Art Museum (BCAM), eröffneten.

Nebenan kommt nun das Academy Museum of Motion Pictures zum Abschluss, ein aus Spendengeldern finanziertes, 482 Millionen Dollar teures Projekt, das ebenfalls nach Plänen von Renzo Piano Building Workshop (Genua, Paris) in Zusammenarbeit mit Studio Pali Fekete (Los Angeles) entstand. Auftraggeber war die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS), die jährlich die Oscars vergibt. Die Los Angeles Times bezeichnete das Projekt als „jahrzehntelange Odyssee, die unter Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen, Führungswechseln und internen Konflikten litt“. Der Neubau erzählt nun über die Geschichte des Kinos und Filmemachens und gilt als die größte Institution für Filmkunst, Wissenschaft und Filmemacher*innen in den Vereinigten Staaten. Am 30. September soll der Neubau nach mehreren verschobenen Terminen eröffnet werden, doch bereits ab heute, kurz bevor am 25. April die Oscars verliehen werden, kann man virtuell durch die Räume spazieren. Außerdem ist ein umfangreiches Filmprogramm angekündigt.

Der knapp 28.000 Quadratmeter umfassende Komplex setzt sich aus zwei Gebäuden zusammen. Da ist zum einen das renovierte und erweiterte May Company-Gebäude, das nach den Stiftern Cheryl und Haim Saban nun Saban-Gebäude heißt. Es entstand 1939 nach Plänen von Albert C. Martin und Samuel A. Marx im Stil der Streamline-Moderne und wurde 1992 unter Denkmalschutz gestellt. Zum anderen gibt es das neue Sphere Building, ein kugelförmiger Anbau aus Glas und Beton, der mit einem imposant gewölbten Glasdach und einer darunterliegenden Terrasse in Richtung Hollywood Hills abzuheben scheint. Knippers Helbig (Stuttgart) waren hier als Tragwerks- und Fassadenplaner beteiligt. Beide Bauten bieten Raum für sowohl Dauer- und Wechselausstellungen als auch Sonderveranstaltungen, das Debbie Reynolds Conservation Studio, ein Café und einen Shop. Und vor allem zwei Kinosäle, die auf alles vorbereitet sein wollen. Das David-Geffen-Theater mit 1.000 Sitzplätzen und das Ted-Mann-Theater mit 288 Sitzplätzen sind mit Dolby Atmos-Sound ausgestattet und ermöglichen einen Kinobesuch, wie er ursprünglich stattfand: als 16-, 35-und 70-mm-Film, digitale Laserprojektion und sogar Nitratfilm.

Ganz im Sinne der vielen Oscar-Kategorien ist auch die Ausstellung aufgebaut. Nach Entwürfen von wHY Architecture aus Los Angeles und New York thematisiert sie künstlerische und wissenschaftliche Aspekte des Filmemachens ebenso wie verschiedene Filme, Künstler*innen, Epochen und Genres. Einzelne Räume sind Welten und Figuren aus Science Fiction und Fantasy gewidmet, andere illustrieren die Zusammenarbeit zwischen Produktionsdesigner*innen, Expert*innen für visuelle Effekte und Kostümbildner*innen. Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass das Museum Wert auf Diversität in der Darstellung legt, auch deshalb, weil sich die Academy zuletzt Vorwürfen von Rassismus und Sexismus ausgesetzt sah. Zu den Exponaten gehören bewegte Bilder, Kostüme, Drehbücher, Plakate, Produktions- und Kostümdesign-Zeichnungen, Kulissen, Zelluloidfolien und Miniaturmodelle aus der Sammlung der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Sie gilt als die weltweit bedeutendste ihrer Art. (fm)


Zum Thema:

www.academymuseum.org


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

STPH | 23.04.2021 09:58 Uhr

Idealer Set

Erinnert mich an irgendein gutmütiges Raumschiff. Als Selfiekopf für Drohnenbilder ideal. Toll auch der wahnsinnige Schub drunter durch ins Foyer im Bestand, siehe 11 Schnitt. Wirklich ein Space-ship im never rains..

2

peter | 22.04.2021 17:33 Uhr

stehengebliebene architektur

von vor 20 jahren.

1

reto | 22.04.2021 16:37 Uhr

Hollywood

Irgendwie ungeil! Außen soll es wohl spektakulär sein, aber es ist nur überdreht. Der Bestandsbau ist ja wirklich klassisch schön - vielleicht wäre man gut beraten darauf etwas mehr einzugehen, statt hinten eine Murmel dranzukleben. Der äußere Eingangsbereich klaustrophobisch, die Dachterrasse trist, der Innenraum plüschig - da finde ich wirklich wenig Positives.

 
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Academy Museum of Motion Pictures

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Das Saban Building ist ein ehemaliges Kaufhaus aus den 1930er Jahren und steht unter Denkmalschutz.

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Der Neubauteil des David Geffen Theater.

Der Neubauteil des David Geffen Theater.

Der Komplex des Academy Museum of Motion Pictures an der Ecke Wilshire Boulevard und Fairfax Avenue.

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