In Nischen, über Häusern oder fernab der Stadt: In Zeiten von Platzmangel und Wohnungsknappheit dienen durchaus unterschiedliche Orte als Plattform neuer Ideen. Auffallend viele der eingereichten studentischen Projekte dieser Wettbewerbsrunde versuchen, im Umgang mit bestehenden Strukturen der Frage nach neuem Raum und Rückzug nachzugehen.
Die aus der Industrialisierung resultierende Wohnungsnot in den Städten hatte häufig die Entstehung illegaler, informeller Bautätigkeiten zur Folge. In der theoretischen Arbeit Belgrads Parasiten setzt sich Anella Agic mit den beeindruckenden Beispielen informeller innerstädtischer Verdichtung in Selbstbauweise auf den Dächern Belgrads auseinander.
In dieser Enge und Hektik der Metropole wird Langsamkeit und innere Ruhe oft von vielen Menschen vergessen. Der Tempel der Seelenzuflucht von Xinyang Huang soll in einer sich schnell entwickelnden Stadt Chinas in Form von „langsamer Architektur“ als Widerspruch gegen die Geschwindigkeit agieren.
Doch einige der Arbeiten entziehen sich sogar ganz und gar dem Gedränge und Tempo städtischen Lebens: Teodosi Ponchev setzt mit Eine Bühne zwischen Himmel und Meer einen Kulturbau inmitten von Klippen, Ruinen und rauer Natur ans Kap Galata. Die Ruhe und Einfachheit des Landlebens nutzt hingegen Martina Buchs für ihr Projekt: Weiterbauen von Bauernhöfen schafft neue gemeinschaftliche Nutzungen in den vorhandenen Strukturen eines Bauernhauses im Allgäu.
Bis Sonntag, den 26. April besteht für BauNetz-Leser*innen die Möglichkeit, für alle zwanzig ausgewählten Projekte zu stimmen. Die drei am besten bewerteten Arbeiten werden prämiert. Den Architekt*innenpreis verleiht in dieser Runde Wilko Hoffmann von NAICE aus Berlin.
Unter allen, die ihre Stimme abgeben, verlosen wir Bücher von DOM publishers. Die Preisträger*innen werden ebenfalls mit Publikationen des Berliner Verlages belohnt. Sie qualifizieren sich außerdem für die Jahresjurierung. Hier geht es zur Abstimmung!
Informationen zum Wettbewerb und zu den Terminen gibt es auch auf dem Instagram Account @baunetz_campus und auf unserer Facebook-Seite.
Die Campus Masters werden unterstützt von Vectorworks.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Frauke | 30.03.2020 10:42 UhrWeltenflucht
Impressionismus im Laubengang
Jugendstil Manirismus an der Bauakademie
Haus am Meer ohne Aussicht
Stilleben Scheune mit Müllsack und Reisigbesen
Reflektionen über die IBA 87 durch das Bullaugenfenster
Das große Latinum trieft aus dem Titel
Die große Weltenflucht in Richtung imaginierter Vergangenheit , oder einfach nur die Antithese zu den photorealistischen Renderings großer Büros der letzten Jahre?
Mir kommt die Architektur vor lauter angestrengter Analog Darstellung teilweise etwas zu kurz.