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23.01.2017

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Offene Kulturkaserne

Abstimmung über Umbau in Basel


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Eine vor 50 Jahren vom Militär verlassene, vom Verfall bedrohte Kaserne mitten im Kleinbasel soll bis 2021 saniert und mit kultureller Bespielung sozial reaktiviert werden. Klingt erstmal gut, hat aber einen Haken: das 1836 vom Schweizer Architekten und Politiker Johann Jakob Stehlin der Ältere erbaute Kasernenareal wird schon seit 1972 von der Basler freien Szene „zwischengenutzt“.

Gegner und Befürworter des Projekts bilden dabei unübersichtliche Allianzen. Den alternativen Nutzern, die sich das Projekt mehrheitlich wünschen, wird da schon mal vorgeworfen, sich zu sehr einem staatlich aufoktroyierten Kulturbegriff unterzuordnen. Nicht zuletzt aufgrund seiner kalkulierten Kosten von 45 Millionen Franken ruft der vom Bund Schweizer Architekten favorisierte Entwurf des Baseler Focketyn del Rio Studios Gegner auf den Plan.

Das Aufschließen des Kopfbaus der Kaserne und ihres hufeisenförmigen Innenhofes nach Außen sowie die Schaffung einer mit Cafés gespickten „Plaza“ im Entreé, die allen – auch ohne etwas zu konsumieren, wie im auf der Website der Architekten veröffentlichten Plädoyer mehrfach betont – offensteht, sind die zentralen Themen der Gestaltung. Weiter sind Co-Workingspaces und mietbare Veranstaltungsräume sowie Tanzstudios unterm Dach als Nutzungen der Räumlichkeiten vorgesehen. Das Programm, das die heutige Nutzung fortschreibt, wird dabei aber auch als zu vage kritisiert.

Die Argumente, die der BSA für den Gewinnerentwurf des Wettbewerbs von 2013 vorbringt, beziehen sich auf die Bewahrung des historischen Gebäudes, seine Öffnung zur Rheinpromenade und die Flexibilität, die der Einbau neuer Treppenhäuser mit sich brächte. Dabei wird auch darauf verwiesen, dass über zwei Drittel der veranschlagten Kosten, Umbau hin oder her, ohnehin für die Sanierung aufgewendet werden müssten. Vor der Stagnation, die ein Scheitern des Projekts mit sich brächte, wird anderswo außerdem nachdrücklich gewarnt.

Ob der Plan, der zugegebenermaßen mit recht generischen Visualisierungen aufwartet, tatsächlich umgesetzt wird, entscheidet – nach dem Ja des Kantonsrat – schweiztypisch eine Volksabstimmung im Februar. (kms)


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