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08.01.1997
Streit auf dem Königsplatz in Kassel
Abriß oder Neubau der Treppenskulptur
Die kurz vor der documenta 9 (1992) errichtete Holztreppe des Hamburger Landschaftsplaners Gustav Lange erregt wieder einmal die Gemüter. Die umstrittene begehbare Installation auf dem zentralen Königsplatz in der Kasseler Innenstadt avancierte in den letzten Jahren zu einem bekannten Treffpunkt zunächst für Touristen, heute immer mehr auch für Drogenabhängige und Obdachlose. Zudem präsentiert sie sich von der Politik und Verwaltung vernachlässigt in einem sehr baufälligen Zustand. Was tun? Georg Lewandowski (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Kassel, möchte noch immer sein Wahlversprechen von 1993 einlösen, das Bauwerk niederzureißen. Gerichtsurteile zeigen, daß ein Totalabriß jedoch die Zustimmung des Künstlers erfordert. Nun präsentierte dieser zusammen mit dem Kasseler Architekten Thomas Bieling einen Kompromiß: Anstelle der alten Holzkonstruktion planen sie eine Glas-Stahl-Variante. Für eine höhere Akzeptanz bei der gespaltenen Kasseler Bevölkerung sehen sie auf der Plattform ein Cafe vor, für den umgebenden Königsplatz festlich illuminierte Fontänen. Die Finanzierung ist allerdings ungewiß. Mit größerer Gewißheit ist jedoch für Erregung gesorgt.
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