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04.06.2008
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Abriss für Ungers-Bauten in Berlin
Was als Vorzeigeprojekt für innerstädtisches Wohnen – nahezu mit Eigenheimqulitäten – begann, endet nun mit dem Abriss: Die im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA 1987 nach Entwürfen von Oswald Mathias Ungers errichteten Wohnbauten am Berliner Lützowplatz werden abgerissen. Dies teilte die Dibag Industriebau AG aus München am 3. Juni 2008 mit.
Die Dibag hatte Informationen des Berliner Tagesspiegel zufolge die Bauten Ende der neunziger Jahre im Rahmen einer Zwangsversteigerung erworben, bereits im Jahr 2001 hatte sie den Abriss verkündet, der in Kürze umgesetzt und bis September 2008 abgeschlossen sein soll. Beim Bau, so die Eigentümer, sei gepfuscht worden. Ungers selbst hatte die Verwendung von anderen als von ihm vorgesehenen Baumaterialien bei dem Projekt beklagt. Eine Stellungnahme der Dibag selbst war nicht bis Redaktionsschluss zu erhalten.
Anstelle der Wohnhäuser, die sich durch Maisonettewohnungen, unterschiedliche Ruhe- und Spielbereiche sowie privat bis gemeinschaftlich genutzte Außenräume auszeichneten, soll ein Geschäftshaus entstehen. Die Proteste der Mieter gegen die Pläne und der Ruf nach Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters waren nicht gehört worden.
Keine hundert Meter weiter südlich entsteht auf dem Grundstück eines ehemaligen Bürohauses An der Urania ein neues Hotel der Low-Budget-Gruppe Motel One. Entwurfsarchitekten sind Nalbach + Nalbach (Berlin). Es ist bereits das fünfte Hotel dieserKategorie in Berlin (BauNetz-Meldung zum Motel One von Benedict Tonon an der Kantstraße).
In dem parallel zum Straßenverlauf konzipierten neungeschossigen Baukörper (plus Sockel- und Staffelgeschoss) sollen 400 Zimmer eingerichtet werden. Das rund 75 Meter lange Gebäude wird eine oberirdische Bruttogeschossfläche von 11.500 Quadratmtern aufweisen und soll bis Ende 2009 fertig gestellt sein.
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