„Wenn Architektur sich der Skulptur nähert, ist das Kunst“, sagte Raimund Abraham 2006 zur Grundsteinlegung für sein „Haus für Musiker“ auf der Raketenstation Hombroich. Als Stadt für vier Bewohner konzipierte er sein rundes Gebäude, das temporär einem Quartett als Unterkunft, Arbeits- und Aufführungsort dienen sollte.
Nach dem Tod des Gründers der Stiftung, Karl-Heinrich Müller, im Jahr 2007 und dem tödlichen Unfall des Architekten 2010 (siehe BauNetz-Meldung) war die Zukunft des Rohbaus allerdings ungewiss. Erst im Jahr 2012 wurde das festungsartige Bauwerk aus seinem ruinenartigen Traumzustand geholt und durch drei Künstler unter dem Titel „The Reality Of The Unbuilt“ für eine temporäre Ausstellung erschlossen.
Nun konnte die Stiftung mit der Schließung der Gebäudehülle den nächsten Schritt zur Vollendung vermelden. Wie einst von Abraham geplant, wird der graue Beton nun durch eine innere Fassade aus hellem Lärchenholz kontrastiert, was fast ein wenig an Kahns Salk Institute erinnert.
Vier zweigeschossige Übungsräume, ein Studioraum, ein großer Gemeinschaftsbereich, vier Wohneinheiten, ein Bibliotheksraum und eine unterirdische Arena stehen nun zumindest als Volumen zur Verfügung. Ob in das Haus allerdings je Musiker einziehen werden, ist noch unklar. Vielleicht kommt auch eine andere Nutzung in Frage, weshalb über den Innenausbau erst noch entschieden werden muss.
Fotos: Tomas Riehle/arturimages
Zum Thema:
Mehr zur verträumten Parklandschaft von Hombroich in der Baunetzwoche#168
Zur konstruktiven Seite des Musikerhauses mehr auf Baunetz Wissen Beton
www.inselhombroich.de
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