Eine Gletscherwasserabfüllanlage ist auch mal eine schöne Bauaufgabe. Das dachten sich zumindest die jungen chilenischen Architekten des 2009 gegründeten Büros Panorama. In dem südamerikanischen Andenstaat haben sie kürzlich genau eine solche Einrichtung fertig gestellt.
An der Grenze zu dem Queulat National Park gelegen, stellte das Projekt besondere logistische Herausforderungen an Nicolas Valdes Rojic und Constanza Hagemann Munoz von Panorama – der nächste Ort ist die drei Autostunden entfernte 43.000-Einwohner-Stadt Coyhaique.
Der Baukörper mit einer Grundfläche von 18 mal 18 Metern und einer Höhe von sechs Metern liegt in einer tropischen Umgebung. Trotz seiner tiefschwarzen Fassade aus Opakglas wirkt er nicht wie ein Fremdkörper in der Dschungellandschaft. In dem schwarzen Spiegel der Gebäudehaut finden sich die grünen Nuancen der Umgebung wieder. In die Fassade eingelassene großzügige quadratische Fenster reflektieren das geradezu mystische Grün des umliegenden Urwalds.
Das der Konstruktion zu Grunde liegende Stahlgerüst ist so verschraubt, dass es bei Bedarf recycelt werden könne, so die Architekten. Die 1,5 Meter hohe sockelähnliche Anhöhe, auf der die Abfüllanlage gebaut ist, soll das Haus im Winter vor dem ansteigenden Wasser des nahegelegenen Flusses schützen.