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19.10.2011

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Die Krise der Repräsentation

ARCH+ features mit Jürgen Mayer H in Berlin


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Die Reihe ARCH+ features lädt zur nächsten Veranstaltung ein. Als Abschluss der laufenden Reihe im Berliner .HBC präsentiert ARCH+ feature 7 das Büro Jürgen Mayer H. mit dem Projekt Metropol Parasol (siehe BauNetz-Meldung zur Eröffnung vom 26. April 2011). Jürgen Mayer H. und Andre Santer, die beide das Projekt „Metropol Parasol“ geleitet haben, werden am Samstag Abend im Rahmen der Heftvorstellung  „ARCH+204 Die Krise der Repräsentation“ ihre Parasoles vorstellen.

Themenschwerpunkt sollen jedoch nicht Konstruktion oder digitale Entwurfsmethodik sein, sondern die Frage, welche Rolle  die architektonische Form für die soziale Interaktion ihrer Benutzer spielen kann. Das neue Wahrzeichen von Sevilla spendet schließlich nicht nur Schatten, sondern ist längst Symbol der politischen Unruhen geworden. Damit wird der Abend an die vorige Veranstaltung anknüpfen, die ebenfalls die Frage nach Architektur als soziale Form in den Mittelpunkt gestellt hat. Im Juni hatte darüber Christa Kamleithner mit Laura Fogarasi-Ludloff und Jens Ludloff (Ludloff + Ludloff Architekten) diskutiert.

Termin: Samstag, 22. Oktober 2011, 19 Uhr
Party: ab 21.30 Uhr
Ort: HBC Berlin, Karl-Liebknecht-Straße 9, 10178 Berlin


Zum Thema:

www.archplus.net


Weitere Informationen zum Metropol Parasol im Baunetz Wissen


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

16

Heute | 28.10.2011 10:48 Uhr

heute Porno

jmh arbeitet mit Schriftgrafiken und Mustern, die eine Lesbarkeit und Bedeutung suggerieren, tatsächlich aber keine haben,

Architektur ohne Bedeutung, vom lästigen Inhalt befreit und jetzt reine oder totale Grafik,

diese Richtung der totalen Architektur gab es immer wieder mal, lief sich aber aufgrund ihres reinen Formalismuss und des fehlenden Inhalts auch immer wieder tot,

wenn Inhalte fehlen, gibt es auch keine Möglichkeiten der Erneuerung, denn Formalien sind steif und erneuern sich nicht, weil sie keine Beziehung zur Gesellschaft haben,
d.h. ihr fehlt die Kontextualität, die für Architektur lebenswichtig ist,

wer sich also nicht mit irgendwelchen Inhalten gedanklich herumplagen und sich gerne passiv der visuellen Unterhaltung ergeben will, der mag das,

diese Architektur will nur noch strahlen, auf der Oberfläche, will nicht Architektur sondern Grafik sein, dahinter ist nichts mehr,
es ist Porno

15

PG B | 28.10.2011 01:15 Uhr

Kritik

Nein @Behrend, da liegen Sie falsch.
Man muss das jetzt mal deutlich sagen:
Jede Sache, die aus Renditemotiven unternommen wird, die also nicht Bedürfnisse befriedigen, sondern Profit abwerfen soll, bei der das Bedürfnis nur das Erpressungsmittel ist, um an das Geld des Bedürftigen zu kommen, ist abzulehnen. Hegel wusste das und hat es ungefähr so ausgedrückt: Es gibt nichts Richtiges im Falschen, oder anders: nichts Gutes im Schlechten.
Um den Beweis zu führen, spielen Sie das einmal nicht mit Architektur, sondern mit einem anderen Mittel durch, etwa mit einem Nahrungsmittel oder einem Medikament. Wenn nicht Gesundheit, sondern Profit das Ziel ist, kommt dabei eben auch was anderes raus. Leute mit weniger Geld haben dann eben eine geringere Lebenserwartung.

In diesem Zusammenhang ist es dann überflüssig, wenn Architekten, aber auch alle anderen Konkurrenzwesen für ihre Handlungen Rechtfertigungen suchen mit dem Verweis auf die Marktzwänge, in denen man ja zu bestehen hat.
Kritik geht da los, wo man gerade diese Zwänge hinterfragt und nicht als Naturgesetz annimmt.

Die Architekturtheorie hilft dabei leider gar nicht. Das Wort Architekturkritik ist schon ein Widerspruch in sich. Kritisch kann nur sein, was einen universellen Blick hat. Wenn sich diese Unterabteilung der Philosophie selbst entscheidet, nur die Architektur in den Fokus zu nehmen, gehen ihr alle anderen gesellschaftlichen Bezüge verloren. Diese Bezüge kommen dann nur noch als Phänomene vor, denen man sich anzupassen hat, mit dem einen oder anderen architektonischen Konzept. Das man nichts machen kann, dass diese Phänomene über uns kommen wie das Wetter, das ist ja das Credo dieser Lehre.

14

Ursel | 28.10.2011 00:20 Uhr

@Behrend

es ist ohnehin der einzig zur Verfügung stehende freie Platz in der City Sevillas,
Leute, die sich versammeln wollen, müssen da hin, oder eben an den Stadtrand,

und das Aussehen eines Einkaufszentrums ändert an dessen Nutzung nichts,

eigentlich haben Sie sich ja schon erklärt, in dem Sie dem Architekten jegliche Mitbestimmug beim Raumprogramm absprechen,
da hat tgl schon recht: genau diese Einstellung ist es, die uns in die Misere gebracht hat,
verwunderlich ist hier, warum die archplus sich annimiert sieht, solche Investorenprojekte zu erklären, noch dazu, weil es sich hier um eine Privatisierung öffentlichen Raums handelt,

13

Behrend | 27.10.2011 12:21 Uhr

Liebes tgl,

Ich danke und denke, dass ich mich weigere, dieser Schlussfolgerung zu folgen. Der Investor verfolgt das Ziel Rendite, so weit ist das klar und m.E. auch wenig verwerflich – solange in der Tat nicht alle anderen (ästhetischen, moralischen. sozialen, pol. etc) Kriterien außer Acht gelassen werden.
Haben Sie die Fotostrecke in der Arch+ gesehen? Können Sie dann noch von einem normalen "Einkaufszentrum" sprechen? Renditeorientiert ist zB die METRO am Berliner Ostbahnhof, die sich einen Bolz- und Basketballplatz aufs Flachdach gestellt hat. Aber diese Konstruktion in Sevilla mit dem offensichtlich attraktiven, gut genutzten öffentlichen Raum unter dem spektakulären Dach ist doch vor allem erst einmal Platz und dann – darunter, neben einem archäologischen Museum übrigens – Shopping Mall.

Win-Win? (ich war ja nicht vor Ort)

Und zu den politischen Protesten: Natürlich konnten die Architekten das damals nicht wissen. Was für ein käsiges Argument. Es geht ja eben NICHT darum, einen öffentlichen Platz für eine bestimmte Funktion oder Aktion zu entwerfen, sondenr eben einen öffentlichen Raum für alle Bedürfnisse der Öffentlichkeit. Ich denke, dass ist hier mit Treppen und Dach hervorragend gelungen. Vorher war der Ort übrigens ein Parkplatz.

12

tgl | 26.10.2011 11:36 Uhr

@Peter Behrend

Ein Investor verfolgt eine Rendite und alles ordnet sich dieser Renditebestrebung unter, auch der Investorenarchitekt. Es gibt natürlich auch Projekte, wo Rendite eben nicht das Ziel ist.
Metropol Parasol ist ein Einkaufszentrum, mit den typischen negativen Folgen auf die Kleinhändler der Innenstadt Sevillas.

11

tgl | 26.10.2011 11:32 Uhr

@ auweia

Meinen Sie denn, der Architekt ist willenloser Reakteur der Rendite und muss dann das beste draus machen? Das lässt sich für viele andere Berufe auch sagen. Genau deshalb finden die Proteste gegen die Folgen der Finanzkrise statt.

10

Peter Behrend | 25.10.2011 22:53 Uhr

BEgrifflichkeiten

Lustig. Was bezeichnen die Kommentatoren hier eigentlich genau als „Investorenarchitektur“? Architektur für einen Investor? Das dürfte wohl für jedes Gebäude gelten. Oder meinen sie ein ausdrucksarmes, rein funktionales Gebäude, das nur einer Profitmaximierung dient? Das gilt hier in keinem Fall....

Wer klärt mich auf?

9

Leo, Berlin | 25.10.2011 12:12 Uhr

Tja das wars

JMH, ein Architekt, der seine Formalien aus den inneren Mustern von Briefumschlägen herleitet, ein durch und durch formaler Gestalter. Sein neues Haus in Berlin/Johannisstraße hat er mit albern aussehenden Lamellen verhübscht. Um jeden Zweifel erhaben ließ JMH auf das Haus einen Schriftzug drucken:
"architektur par excellence. Berlin hat eine neue erste Adresse."
Soviel fehlgeleitete Selbsteinschätzung ist wohl auch schon ein Spektakel, dachte sich das neue Partyblatt archplus ud feiert lustig mit. Früher einmal hatten ihre Redakteure da ein besseres Händchen.

8

au weia. | 24.10.2011 23:12 Uhr

erstens: das raumprogramm denken sich architekten selten selbst aus, insofern ist es eines der gelungensten mir bekannten beispiele, wie es ein architekt schaffen kann, das raumprogramm zu verwirklichen und dennoch, auf dessen dach und mit attraktiven sitzstufen/treppen einen großzügigen, öffentlichen freiraum anzubieten, der auch noch überdacht ist – sicher insbesondere im sommer eine zusätzliche qualität, im schatten der parasols sitzen zu können.

zweitens: das gebilde ist ein konstruktives und ästhetisches experiment. meiner meinung nach ist es prinzipiell zu begrüßen, dass die stadt sevilla den mut aufgebracht hat, dieses experiment durchzuführen und die immobilienblase/finanzkrise hat da GANZ andere reizende und vor allem: leer stehende gebäude entlang der gesamten Mittelmeerküste Spaniens hervor gebracht. Im Vergleich dazu sind die Kosten hier hervorragend invesitert, ja könnten sich eventuell sogar rechnen (es werden mehr Besucher kommen, ganz sicher)

Ansonsten können wir natürlich über Geschmack streiten, wie immer, aber das es – im gegensatz zB zu Frankfurt/Main – noch Städte mit cojones (und zwar großen!!) gibt, das kann KEIN Architekt beklagen. Architektonische Experimente ole! Danke Jürgen.

7

Pea Berlin | 24.10.2011 17:20 Uhr

Architekten des Marktes

es gab mal eine kurze Zeit in der archplus, in der Investorenarchitekten keine Rolle gespielt haben

6

Kritiker | 23.10.2011 15:55 Uhr

weiter so

liebe archplus, warum das nächste mal nicht über Alexia, Potsdamer Platz oder Stadtschloss?

5

Sbz | 23.10.2011 12:01 Uhr

Proteste gegen Parasol

dieses Projekt war auch Gegenstand der Proteste, da es hervorragendes Verursacherbeispiel der Immobilienblase und Finanzkrise ist,

4

Lisa | 23.10.2011 11:35 Uhr

Privatisierung öffentlichen Raums

80 Millionen für die Privatisierung eines ehemals öffentlichen Raums, für Läden, Restaurants und ein sehr zufälliges viel zu großes Holzdach,
und man wundert sich, warum dort die aktiuellen Proteste stattfanden und erklärt das mit den Parasols, dabei ist dieser Ort der einzige Platz in der ansonsten völlig zugebauten Innenstadt Sevillas,
danke archplus, dass ihr uns dieses Investorenprojekt näher gebracht habt, nach Berlinstil ein weiteres Beispiel, dass Architektur teuer sein muss, gutmenschliche Gründe lassen sich dann immer irgendwie finden,

3

meier | 21.10.2011 14:24 Uhr

the show must go on

Leute, hört auf zu denken, vergnügt euch,
die archplus macht es vor

2

falken | 20.10.2011 18:26 Uhr

metropol parasol

schon wieder so ein unsinniger Name, der aus einem Architekten ein Coporate machen soll

1

tlg | 19.10.2011 17:51 Uhr

bravo

Unsere Theoretikerdarsteller aus Südwestberlin haben es mal wieder auf den Punkt gebracht: Schon bei der Formfindung von Metropol Parasol 2005 wussten die Architekten, dass 2011 in Sevilla ein "Symbol der politischen Unruhen" benötigt wird. Nun ja, wenn sonst schon alles zu diesem Projekt gesagt ist...

 
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