Fast 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauches entfallen in Deutschland auf die Bewirtschaftung von Gebäuden. Effizient und trotzdem schön zu bauen, muss sich nicht ausschließen. Grund genug für die Wüstenrot-Stiftung, den alle zwei Jahre ausgeschriebenen Gestaltungspreis 2008 unter den Focus „Energieeffiziente Architektur“ zu setzen (siehe BauNetz-Meldung vom 28. Februar 2008). Zum achten Mal vergab die Wüstenrot-Stiftung den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Preis. Damit zählt der Preis zu den großen Architekturpreisen in Deutschland.
Ein „Biohotel im Apfelgarten“ in Hohenbercha machte das Rennen. Das schon mehrfach preisgekrönte Freisinger Architekturbüro Deppisch Architekten setzte sich damit unter 324 Einsendungen durch. Gelobt wurde das Gesamtenergiekonzept, das zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien basiert: Regenwasser läuft offen über die Südwand, Photovoltaikelemente bestücken das Dach, ein Biomassekraftwerk am Dorfrand liefert die gesamte Energie. Die Jury, zu der Werner Sobek und Manfred Hegger zählten, würdigte außerdem die hohe Wirtschaftlichkeit und Recyclingfähigkeit des Gebäudes. Gestalterisch überzeugte der Bau durch seine traditionellen Bezüge zur regionalen Baukultur.
Alos zweite Preiskategorie wurden drei Auszeichnungen vergeben:
- für die im Rahmen einer Generalsanierung erfolgte energetische Optimierung eines denkmalgeschützten Gebäudeensembles, der Boschetsrieder Siedlung in München, durch Koch und Partner (K+P), Architekten und Stadtplaner aus München.
- für den Neubau einer multifunktionalen Sporthalle (Paul Horn-Arena) in Tübingen durch die Architekten Allmann, Sattler, Wappner aus München.
- für ein Einfamilienhaus in Passivhaus-Standard in Oberursel von Canton Thielen Architekten aus Oberursel.
Fünf weitere Büros erhielten Anerkennungen, unter ihnen Ingenhoven Architekten, die sich mit dem Lufthansa Aviation Center am Frankfurter Flughafen bewarben.
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biopeter | 16.07.2008 11:40 Uhrbiomasse
Warum der Titel "Trotz Biomasse"?