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12.11.2010

Sechseckig in Balingen

4a Architekten haben Stadthalle saniert


Balingen verfügt, wie so manche deutsche Kleinstadt, über eine Stadthalle in 1980er-Jahre-Sechseck-Architektur. Die Bauaufgabe für 4a Architekten (Stuttgart) bestand darin, die Stadthalle des südlich von Stuttgart gelegenen Städtchens zu sanieren und den 1981 fertiggestellten Bau gleichzeitig „etwas architektonisch aufzuwerten“.

Zentraler Bestandteil der kürzlich abgeschlossenen Arbeiten waren das Foyer, der sogenannte „Kleine Saal“, das Restaurant und die Konferenzräume des Bestandsgebäudes. Die große Herausforderung, so die Architekten, lag darin, Alt und Neu so miteinander zu verbinden, dass eine gestalterische Einheit entstehen konnte.

Von außen erhielt die Stadthalle ein komplett neues Erscheinungsbild. Die zweigeschossige Glasfassade der Eingangshalle, die im Vergleich zum Bestand um zehn Meter in Richtung Vorplatz versetzt wurde, öffnet sich nun durch eine breite Glasfront zum neu gestalteten Vorplatz und zur Innenstadt. Daneben trennt eine breite Panoramatreppe die abgeknickte Fassade des neuen Foyers vom Bestandsbau des benachbarten Hallenbads.

Im Inneren bieten drei unterschiedlich geformte Ebenen, die über Lufträume miteinander verbunden sind, mehr als doppelt soviel Fläche wie das ehemalige Foyer. Der Zugang zum Restaurant im 1. Obergeschoss erfolgt über eine zweite Treppe in der Eingangshalle, wodurch eine separate Erschließung möglich ist. Eine Außenterrasse zieht sich hier über einen Teil der zum Platz gerichteten Längsseite. Der „Große Saal“ der Stadthalle wurde im Bestand belassen und nur die Beleuchtung für die energetische Optimierung des Gebäudes erneuert. Eine grafisch gestaltete Hubwand aus schwarzem MDF zwischen Großem Saal und Foyer erweitert die flexible Nutzung der beiden Räume.
 
Der kleine Saal stellte mit seiner besonderen Geometrie eine große Herausforderung bei der Erzeugung einer guten Akustik dar. Diese Aufgabe haben die Architekten gelöst, indem sie aus der abgehängten Decke zueinander verdrehte Ringe ausschnitten ließen, die sich nach oben hin verjüngen. In die spiralförmigen Ebenen wurden indirekte Leuchten und direkte Strahler in Gelb-, Orange- und Rottöne eingelassen.

Die sanierte Stadthalle ist nicht nur architektonisch ansprechend gestaltet, sie entspricht auch den neuesten technischen und energetischen Standards: allein 60 Prozent der Baukosten wurden für die energetische Sanierung der Haustechnik aufgewendet.

Fotos: Uwe Ditz (Stuttgart), Alexander von Salmuth (4a)


Zum Thema:

Außer der Stadthalle haben 4A Architekten auch den Else-Club in Moskau, die Bodenseetherme in Konstanz, ein Hallenbad in Biberach und eine Therme in Bad Salzuflen geplant, alle zu finden im Baunetz Wissen Bad.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

4a Architekten


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