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07.12.2010

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36 Stadien für Russland und Katar


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Die Fußballstadien der FIFA sind die ganz großen Bühnen des Ballsports – und können für Spieler, Fans und Vereine anscheinend nicht spektakulär genug sein. Mit der Bekanntgabe der WM-Austragsorte Russland 2018 und Katar 2022 am vergangenen Donnerstag stehen nun auch die künftigen Baustellen in beiden Ländern fest. Natürlich stecken hinter den Entwürfen wie in Afrika und Brasilien wieder bekannte deutsche Ingenieure und Architekten. „Während die meisten Fans noch über die WM-Vergabe an Russland diskutieren, rührt man dort schon den Beton an“, heißt es auf der Plattform stadionwelt.de. Doch wer plant was und baut mit wem? Ein Überblick:

In Russland will man nicht kleckern, sondern klotzen. Zum ersten Mal wird eine Endrunde der Fußballweltmeisterschaft auf russischem Boden gespielt werden. 13 Neubauten und drei Umbauten sollen in den kommenden acht Jahren realisiert werden. Das Studio von Erick van Egeraat und russischen Partner Mikhail Posokhin plant in Moskau die neue VTB Moskau Arena. Der 300.000 Quadratmeter große Sport- und Kulturkomplex wird auf dem Gelände des jetzigen Dynamo-Stadion im Petrowski-Park entstehen und den Bestandsbau aus dem Jahr 1928 an die heutigen Anforderungen der FIFA anpassen. 

Ein weiteres Prunkstück soll außerdem das sanierte und umgebaute Luschniki-Stadion in Moskau (89.000 Zuschauer) werden – hier findet sowohl das Eröffnungsspiel als auch das Finale statt. Nördlich von Moskauer Stadtzentrum entsteht das neue Spartak-Stadion (47.000 Zuschauer). Weitere Stadien werden in Saransk (45.000 Zuschauer), in Samara (44.000 Zuschauer), in Nowogrod (knapp 45.000 Zuschauer), in Rubin Kasan (45.000 Zuschauer), in Wolgograd (44.000 Zuschauer), in der Peripherie von Moskau (44.000 Zuschauer), in Rostow (44.000 Zuschauer), in Krasnodar (50.000 Zuschauer), Jaroslawl (44.000 Zuschauer) und St. Petersburg (68.000 Zuschauer) geplant. Das neue Stadion in Kaliningrad (44.000 Zuschauer) erinnert schwer an die Allianz-Arena.

Im Emirat Katar sollen bis 2022 zwölf futuristisch anmutende neue Stadien gebaut werden, acht davon werden allein von dem Frankfurter Büro AS&P entworfen. Wichtigste Planungsaspekte sind die ausschließliche Nutzung von Solarenergie sowie der Schutz vor dem Wüstenklima: In allen Stadien sollen die Innenräume mit Hilfe von Solar-Technologien auf 27 Grad heruntergekühlt werden können. Das neue Stadion in Al-Khor (45.000 Zuschauer) haben AS&P einer Meeresschnecke nachempfunden; die Arena in Al Wakrah (45.000 Zuschauer) erinnert an einer Oase. Das auf einer Halbinsel gelegene Doha-Stadion mit fast 45.000 Plätzen wird aus einem Modulsystem geplant.

Zu den weiteren Stadienbauten zählen das  Lusail Iconic-Stadion mit einer Kapazität von über 86.000 Zuschauern, das Sport City-Stadion (47.500 Zuschauer), das Education City-Stadion in 47.500 Zuschauer, das Umm Slal-Stadium (45.000 Zuschauer) und das Qatar University-Stadion (43.500 Zuschauer). Das Al-Gharafa-Stadion und das Al-Rayyan-Stadion sollen auf je 44.740 Zuschauerplätze erweitert werden.

Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt Axel Bienhaus von AS&P das System für die Stadienbauten in der Wüste: „Die Stadien sind im Grunde große Schüsseln und lassen sich wegen der Form verhältnismäßig leicht kühlen. Ein Solarfeld versorgt die Klimaanlage der Stadien mit Energie. Die kühle Luft tritt unter den Zuschauerrängen aus. Sie fließt nach unten und bildet auf dem Rasen einen Kaltluftsee. Um zu verhindern, dass das Stadion wieder von der Sonne aufgeheizt wird, werden die Dächer so gebaut, dass sie das Spielfeld verschatten und kein Warmlufteinfall durch Wind möglich ist. Während der WM wird außerdem zu Zeiten gespielt, zu denen das Spielfeld nicht direkt von der Sonne beschienen wird.“

Übrigens: Das Emirat Katar stieg am gestrigen Montag durch eine Kapitalerhöhung mit einem Aktienpaket von 9,1 Prozent bei dem deutschen Baukonzern Hochtief ein; mit rund 400 Millionen Euro rückt Katar zum zweitgrößten Hochtief-Aktionär auf – sicher kein Zufall. An der Realiserung der Infrastruktur in dem Wüstenstaat ist Hochtief ohnehin schon beteiligt. Bleiben noch die Vergabe der acht Stadien sowie der Bau einer neuen Metropole für 200.000 Menschen offen.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

15

Falken | 13.12.2010 13:09 Uhr

Architekten bauen

einfach alles, Hauptsache der Preis stimmt,
Kritisches ist besonders von den sogenannten Großen nicht zu erwarten,
sonst wären sie nicht da, wo sie jetzt stehen,
aus der Geschichte wurde nichts gelernt,

14

bernie | 09.12.2010 16:45 Uhr

tor!

wie wärs mit 5 formel 1 strecken in dänemark?
so ein ausgemachter schwachsinn, die fussball wm in quatar! dann noch so eine energieverschwendung....

wer bietet mehr?

13

matthias | 09.12.2010 14:07 Uhr

@kevin reeers

"Aber da der Sohne ja auch den Namen des Vaters nutzet, und dieses Wohl auch ökonomisch, "

äh...der Mann heisst halt so. Es ist sicher nicht leicht, der Sohm einer solchen Figur zu sein. Da könnte es ja eine bewußte Entscheidung sein, sich nicht zu verstecken. Im Zweifelsfall würde ich Ihn doch lieber mal fragen, anstatt hier so bedeutungsschwer ui orakeln.

12

oberlehrer | 09.12.2010 11:55 Uhr

tut mir leid, aber

ich kann in keinem einzigen beitrag eine "lästerei" über katar finden. es geht doch um etwas ganz anderes...

11

rollo rakete | 08.12.2010 20:43 Uhr

qatar

ein nachnutzungskonzept für 12 (!) stadien zu finden in einem land mit 1,8 mio (!!) einwohner halten ich für extrem unwahrscheinlich...

10

tzven | 08.12.2010 20:29 Uhr

@b. borsig

richtig wäre es, wenn man schon so einen auftrag annimmt, dazu zu stehen, dass das absolut unökologisch ist und reiner wahnsinn, aber man es macht, weil es einem bis zum lebensende das große büro und ein sehr schönes leben sichert.

ihren vorschlag der demontierbaren stadien finde ich übrigens sehr gut!

9

Dase | 08.12.2010 19:27 Uhr

Bevor...

...hier über Katar abgelästert wird, sollte man sich vielleicht auch einmal informieren. Vielleicht erfährt man dann auch, dass geplant ist, den Großteil der Stadien nach der WM ab- und in strukturschwachen Regionen weltweit wieder aufzubauen. Es wurde kolporiert, dass dies sehr gut bei der FIFA ankam und (neben der ganzen Kohle) ein wichtiger Grund für die FIFA war, die WM an die Scheichs zu vergeben.

8

kevin reeers | 08.12.2010 16:54 Uhr

soso

Man kann dem Sohne ja nicht die Vergehen des Vaters anlasten. Aber da der Sohne ja auch den Namen des Vaters nutzet, und dieses Wohl auch ökonomisch, tut es mir leid dass ich schwere Probleme habe mit diesem Büro. Diese Auftragsvergabe ist sehr ärgerlich und stark monopolistisch. Es gibt noch genug Zeit um Wettbewerbe in Auftrag zu geben. Man kann an den Renderings sehen das die Entwürfe nicht gerade zuende gedacht sind. Die Nutzung von Solarenergie zur Kühlung is natürlich schonmal gut aber wer weiss ob das so wird wie es gedacht ist.

7

lighthouse | 08.12.2010 14:38 Uhr

unglaublich...

...mit neid hat es wohl kaum etwas zutun, wenn ein einziges büro 8 von 12 stadien baut...qualität und ein monopol bei einer internationalen großveranstaltung sind äußerst fragwürdig....vor allen dingen bei einer weltweiten öffentlichkeitspräsens...bei der es auch um multifunktionalität und vielfältigkeit geht- denn schließlich nehmen auch nicht 8 mannschaften aus einem einzigen land teil, sondern alle länder der welt leisten ihren beitrag....der globale gedanke von verbindung ist sinn einer solchen veranstaltung und sollte auch bei allen kulturellen, ökonomischen und ökologischen aspekten eine gerechte rolle spielen....

6

matthias | 08.12.2010 14:16 Uhr

@ solong

"der speer auf den hier angespielt wird hat mit recht einen hohen preis für sein mitwirken im 3. reich gezahlt ..."

Und hat der das damit abgebüßt? ".. leute lernt erstmal die fakten und nicht nur oberflächliche vorurteile ... " um es mit ihren worten zu sagen. die aussage war wohl als verteidigung des sohnes gegen alberne kommentare gemeint. aber die formulierung bitte ich doch zu überdenken.

5

Beate Borsig | 08.12.2010 10:21 Uhr

@tzven

Was mir wiederum auf den Wecker geht sind die Kommentare, die so tun, als könnten wir Architekten den Lauf der Welt ändern oder aufhalten. Ist es etwa nicht richtig, den Auftrag für ein solches Stadion anzunehmen und dann zu versuchen, es so gut und ökologisch wie möglich zu bauen? (Am besten übrigens m.E. auch demontierbar, darüber könnte man hier sehr wohl diskutieren). Oder gibt es gar kein richtiges Leben im Falschen und wir können nur noch für greenpeace und die unesco bauen (obwohl, bei der Unesco weiß man ja auch nicht so genau...)

Im übrigen weiß ich nichts über die Nachnutzungskonzepte, dafür ist ja auch noch 12 Jahre Zeit, vielleicht gibt es ja andere Nutzungen. Wie aus Stadien Shopping Malls oder Wohnungen werden können, dafür gibt es jedenfalls bereits sehr gute Beispiele.

4

solong | 08.12.2010 08:20 Uhr

...unfair...

... die unterschwelligen neidattacken gegen das büro speer sind doch am thema vorbei ... es erstaunt nicht wirklich das asp hier gleich ein paar stadien abbekommen hat ... denn asp ist seit 4 jahrzehnten auch im arabischen raum am bauen und gut bekannt ... wieso gilt asp im eigenen lande nichts ??? bei den "bildchenmalern" vielleicht nicht ... bei den architekten und ingenieuren schon ... und gerade speer !!! ... leute lernt erstmal die fakten und nicht nur oberflächliche vorurteile ... der speer auf den hier angespielt wird hat mit recht einen hohen preis für sein mitwirken im 3. reich gezahlt ... der speer junior ... inzwischen dann auch schon 76 ... hat 1964 nach wettbewerbserfolgen das büro gegründet ... da saß sein vater ... den er eh kaum gesehen hat ... noch in spandau ein ... also ... "und gerade speer" ... ist nicht nur eine absolut uninformierte sondern auch äusserst diskrimminierende verurteilung auf basis von dummen vorurteilen ... bleibt fair !!! ... das auch ich von der ganzen fußballgeschichte in katar nichts halte und es absoluter ökologischer unfug ist ... steht außer frage ...

3

Kim | 07.12.2010 21:43 Uhr

was ist denn hier los?

@der pure.....vielleicht erstmal schlau machen bevor man Behauptungen verbreitet wie das Büro an den Auftrag kommt.....könnte man fast den Eindruck bekommen dass du in der Ehre gekränkt dass du sie nicht bauen darfst.......

2

tzven | 07.12.2010 17:44 Uhr

einfach lächerlich

36 stadien!!! als ob die welt nicht schon genug hätte.

"Wichtigste Planungsaspekte sind die ausschließliche Nutzung von Solarenergie sowie der Schutz vor dem Wüstenklima"

jaja, deshalb bauen wir erstmal zwölf schwere trümmer, die nach vier wochen nutzung jahrzehnte lang verwahrlost rumstehen. sehr ökologisch gedacht!

mich nervt dieses peinliche geschwätz immer mehr. wie soll die bilanz nach vier wochen aussehen gegenüber den verbrauchten ressourcen der erstellung??? augenwischerei!

wirklich klimaschützend wäre es, wenn sich die großen sportverbände endlich durchringen würden, die gastgeberländer mehrfach zu "nutzen". aber da steht natürlich eine viel zu große lobby dagegen.

schade, dass sich da die deutschen architektur-firmen auch noch gerne dran beteiligen. und gerade speer!!!!

und nur mal so zur erinnerung für die 12 stadien: katar ist gerade mal 80 x 180 km groß!!!!!!!

1

WAHNSINN | 07.12.2010 16:25 Uhr

der pure

Hat Axel Bienhaus im Interview auch gesagt, wie sie an diese Aufträge gekommen sind? 8 von 12?? Der Wahnsinn! Vielleicht im Gefolge von Uns Guido bei dessen fleissigen Wirtschafts-Reisen? Oder wie kann man sich solch ein Monopol sichern? Oder gelten As&P im arabischen Raum etwa als Global Player der Architektur? Der Prophet, der im eigenen Lande nichts gilt? Ich bin jedenfalls platt.

 
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