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23.10.2023
Nominierte für den Mies-Award
36 Projekte aus Deutschland und Österreich
„Germany: douze points“, darauf wartet man im europäischen Musikwettbewerb meist vergeblich. Anders sieht es im Rennen um den offiziellen Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur aus, dem Mies van der Rohe Award. Zumindest an der Anzahl der für 2024 nominierten Projekte gemessen, befindet sich Deutschland mit 21 Beiträgen auf dem 3. Platz hinter Spanien und Frankreich. Österreich belegt mit 15 Nominierungen Platz 5 hinter Belgien.
Diese Rangliste lässt sicher noch keine Aussage über die anstehenden Entscheidungen zu – es folgen eine Shortlist von 40 Projekten und die Finalisten-Gruppe. Der Gewinner wird im April 2024 gekürt. Die aktuell kondensierte Anzahl von insgesamt 362 Nominierungen aus 38 Ländern erlaubt jedoch einen lohnenswerten Blick auf das aktuelle Architekturgeschehen in den unterschiedlichen Regionen dieses Kontinents. Wir beschränken uns auf die Nominierungen aus dem deutschsprachigen Raum, wobei die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied nicht vertreten ist.
Aus Deutschland stehen dieses Mal folgende Projekte auf der Longlist:
- Bob Campus in Wuppertal von raumwerk.architekten (Köln)
- Studierenden-Wohnprojekt CampuRO in Rosenheim von ACMS Architekten (Wuppertal)
- Volkstheater in München von der ehemaligen Bürokonstellation LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei (Stuttgart)
- Studierendenhaus an der TU Braunschweig von Gustav Düsing und Max Hacke (Berlin)
- Erweiterung des Landratsamtes Starnberg von Auer Weber (Stuttgart/München)
- Ausbauhaus Südkreuz in Berlin von Praeger Richter Architekten (Berlin)
- Büroensemble Edge Südkreuz Berlin von Tchoban Voss Architekten (Hamburg/Berlin)
- Baugruppenhaus in der Kurfürstenstraße Berlin von June 14 (Berlin)
- Wohnhaus mit Kita in Bremen von ZRS Architekten Ingenieure (Berlin)
- U-Bahn-Stationen in Karlsruhe von allmannwappner (München)
- Kunstraum in Kassel von Innauer Matt Architekten (Bezau)
- Wohnriegel Dante II in München von Florian Nagler Architekten (München)
- Maschinenhalle Irschenhausen von Florian Nagler Architekten (München)
- Calwer Passage in Stuttgart von ingenhoven associates (Düsseldorf)
- Stiftungszentrum der Spore Initiative in Berlin von AFF Architekten (Berlin)
- Kreisarchiv Viersen von DGM Architekten (Krefeld)
- Neuordnung und Sanierung Kooperative Gesamtschule Leeste in Weyhe von Remke Partner Innenarchitekten (Barsinghausen)
- Karlsauge Pavillon für die documenta fifteen in Kassel von Christoph Hesse Architekten (Korbach/Berlin)
- Riecksdorf Fotostudio in der Uckermark von Helga Blocksdorf Architektur (Berlin)
- Blaue Stunde im Spreepark in Berlin von modulorbeat (Münster)
- Floating University in Berlin von Floating e.V. Association (Berlin)
Aus Österreich sind die einige Wiener Projekte auf die Longlist geraten:
- Stadthaus Neubaugasse von PSLA Architekten (Wien)
- Museum der Heidi Horten Collection von the next ENTERprise (Wien)
- Erweiterung für ein Filmstudio von Berger+Parkkinen (Wien)
- Sozialer Wohnungsbau Aspern H4 von WUP architektur (Wien)
- TrIIIple Towers von Henke Schreieck Architekten (Wien)
- City-Ikea von querkraft architekten (Wien)
Aus der restlichen Alpenrepublik dürfen unter anderem das Hotel und Gourmetrestaurant Steirereck am Pogusch von PPAG architects (Wien), das Bootshaus in Graz von Kuess Architektur (Lieboch) oder das Erstlingswerk der Berliner Architektin Mascha Ritter Weinhof Locknbauer in Tieschen auf die begehrte Auszeichnung hoffen.
Vor zwei Jahren ging der Preis noch nach Großbritannien, im Zuge des EU-Austritts ist auch dieses Teilnahmerland ab 2024 nicht mehr vertreten. Dass wiederum Länder wie Tunesien, Ukraine, Armenien, Norwegen und andere auf der Liste zu finden sind, hängt mit deren Teilnahme am „Creative Europe Programme“ zusammen, wie es das Regelwerk der aktuellen Ausgabe gleich im ersten Absatz erklärt.
Der 18. Zyklus des Mies van der Rohe Awards startete im Mai 2023. Dabei wählte eine Gruppe aus Fachleuten und Architekturverbänden die nun gelisteten Projekte aus, die in den vorangegangenen zwei Jahren fertiggestellt sein mussten. Der Preisjury sitzt diesmal der Architekt, Forscher und Künstler Frédéric Druot (Paris/Bordeaux) vor. Ihn unterstützen der Architekt und leitende Architekturkurator am Nationalmuseum Oslo Martin Braathen, der Architekt, Kritiker und Professor Pippo Ciorra (Rom), die Architektin, Stadtforscherin, Kuratorin und Autorin Tinatin Gurgenidze (Tiflis), die Kunsthistorikerin, Wirtschaftswissenschaftlerin und ehemalige Bürgermeisterin von Prag Adriana Krnáčová, die Architektin Sala Makumbundu (Luxemburg) sowie der Architekt und Professor Hrvoje Njiric (Zagreb).
Der mit 60.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre von der Europäischen Kommission und der Fundació Mies van der Rohe verliehen. Er versammelt eine Reihe renommierter europäischer Institutionen im Beratenden Ausschuss sowie als Partner. Nicht unerwähnt sollten der mit 30.000 Euro dotierte Nachwuchspreis Emerging Award sowie der seit 2016 für studentische Abschlussarbeiten verliehene Young Talent Architecture Award bleiben, die ebenfalls in den nächsten Monaten entschieden werden. (sab)
Zum Thema:
Alle nominierten Projekte 2024 gibt es unter miesarch.com
Kommentare:
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Nominierung: Bob Campus in Wuppertal von raumwerk.architekten (Frankfurt am Main)
Nominierung: Maschinenhalle Irschenhausen in Icking von Florian Nagler Architekten (München)
Nominierung: Studierendenhaus an der TU Braunschweig von Gustav Düsing und Max Hacke (beide Berlin)
Nominierung: Volkstheater in München von LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei (Stuttgart)
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