Die bundesdeutsche Städtebauförderung wird 50: Seit 1971 stellen Bund und Länder den Kommunen finanzielle Unterstützung für ihre Entwicklung und die Anpassung an bauliche, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen bereit. Bisher flossen circa 19,3 Milliarden Euro in den Auf- und Ausbau nachhaltiger und zukunftsfähiger städtebaulicher Strukturen. Öffentlich begangen wird das Jubiläum am 8. Mai mit dem Tag der Städtebauförderung, einem jährlich stattfindenden bundesweiten Aktionstag, der insbesondere die Bürgerbeteiligung stärken soll. Ihm geht am 3. und 4. Mai der 14. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik voraus.
Vergeben werden die Fördermittel seit 2014 über das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI), für das sich Städte und Gemeinden jedes Jahr bewerben können. Was dabei zählt, sind Impuls- und Innovationspotenzial, besondere städtebauliche Bedeutung, ein überdurchschnittliches Investitionsvolumen, (inter-)nationale Wahrnehmbarkeit sowie ein hoher Qualitätsanspruch hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes, der baukulturellen Aspekte und der Beteiligungsprozesse.
In diesem Jahr wurden aus 98 Einreichungen 24 Projekte ausgewählt, für deren Realisierung vom Bund Gelder in einer Gesamthöhe von rund 75 Millionen Euro bereitgestellt werden. Auf der Förderliste finden sich drei Kommunen in Baden-Württemberg, fünf in Bayern, vier in Nordrhein-Westfalen, je eine in Hessen, Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie Berlin, Hamburg und Bremen.
Bedacht werden unter anderem die Stadt Straubing mit 5,75 Millionen Euro für den geplanten Wiederaufbau des 2016 bei einem Brand zerstörten Rathauses, Gelsenkirchen mit 6 Millionen Euro für die Transformation eines Kohlebunkerensembles der ehemaligen Zeche Nordstern zum kulturellen Produktionsstandort – zugleich ein Schlüsselprojekt der IGA 2027 –, und das thüringische Saalfeld mit 1,91 Millionen Euro für die Revitalisierung des reformkünstlerischen Villenensembles Bergfried. In Berlin gehen 3,27 Millionen Euro an das Haus der Statistik für die Entwicklung eines gemeinwohlorientierten Begegnungsortes in Form kuratierter Erdgeschossflächen; das brandenburgische Erkner erhält 2 Millionen Euro für die denkmalgerechte Sanierung der Villa Lassen, einstiger Wohnsitz des Dramatikers Gerhard Hauptmann und heute Museum zu dessen Leben und Werk. (da)
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