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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-15_sehenswerte_Orte_der_Kunstbiennale_Venedig_6495898.html

23.05.2019

Höhlen, Strand, Meer

15 sehenswerte Orte der Kunstbiennale Venedig


In Venedig verliert man schnell den Überblick, darum hier unsere 15 Lieblingspavillons und Ausstellungen – und ein paar weitere sehenswerte Tipps in der Bildgalerie.

Von Stephan Becker


Ein surrealistische Setting im Lagerhaus, betörender Gesang zwischen Gedankentiefe und Leichtigkeit und das mit viel Liebe zum Detail gecastete Ensemble: der Litauische Beitrag „Sea & Sun (Marina)“ von Lina Lapelytė, Vaiva Grainytė und Rugilė Barzdžiukaitė wurde nicht nur mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, er nimmt auch in unserer Auswahl die Top­po­si­ti­on ein. Ebenfalls mit dabei ist außerdem der belgische Beitrag „Mondo Cane“, der eine besondere Erwähnung erhielt. Jos de Gruyter und Harald Thy lassen eine Art mitteleuropäisches Gesellschaftspanorama entstehen, in dem auch die Abgründe nicht fehlen dürfen.

Giardini + Arsenale


  • Frankreich: Laure Prouvost zeigt einen ekstatischen Roadtrip aus den Pariser Vororten bis nach Venedig, bei dem alle Gewissheiten in Bewegung geraten.

  • Belgien: Ein extra klapprig animiertes Figurenkabinett von Jos de Gruyter und Harald Thys nimmt Mitteleuropa in den ethnologischen Fokus.

  • Nordische Länder: Klimawandel und Artensterben, verpackt in einem fast schon hyggeartigen Interieur mit Arbeiten von Nabbteeri, Ane Graff and Ingela Ihrman.

  • Schweiz: Kann eine Rückwärtsbewegungen emanzipative Kraft entfalten? Pauline Boudry und Renate Lorenz beeindrucken in ihrer Großinstallation mit präziser Choreografie.

  • Brasilien: Rechtsruck unter Jair Bolsonaro? Bárbara Wagner und Benjamin de Burca antworten mit Tanzroutinen und verschwimmenden Identitäten.

  • Griechenland: Aus De Stijl wurde Mr. Stigl, und auch sonst gibt es in der offiziellen griechischen Geschichtsschreibung einige Missverständnisse, denen Panos Charalambous, Eva Stefani und Zafos Xagoraris nachgehen.

  • Spanien: Während die meisten Pavillons auf große Effekte setzen, untersuchen Itziar Okariz und Sergio Prego ruhig und genau die Konstruktion von Raum jenseits von physischer Materie.

  • Ghana (Arsenale): Okwui Enwezors Vermächtnis, gestaltet von David Adjaye, mit so wegweisenden Künstlern wie John Akomfrah – nicht perfekt, aber doch ein gelungener erster Auftritt des Landes.

  • Singapur (Arsenale): Musik als Mittel des Nation Building und Social Engineering, davon erzählt Song-Ming Ang gleichermaßen dokumentarisch interessant wie künstlerisch anregend.


Stadt + Inseln

  • Litauen: Lina Lapelytė, Vaiva Grainytė und Rugilė Barzdžiukaitė mit ihrer Oper „Sea & Sun“, die live allerdings nur samstags zu sehen ist – langes Amstehehen wahrscheinlich.

  • Estland: Kris Lemsalu mit einer schamanischen Punk-Installation, für die allein sich ein Ausflug in den neu etablierten Giudecca Art District lohnt – inklusive weiterer kleinerer Ausstellungen.

  • Hillary: Das als Supermarkt umgenutzte ehemalige Kino „Teatro Italia“ als perfekter Ort für Kenneth Goldsmiths Installation zum Email-Skandal um Hillary Clinton – und ergänzendes Filmprogramm.

  • Dysfunctional: Die Carpenters Workshop Gallery zeigt im Palazzo Ca’d’Oro Installationen zwischen Kunst und Design von Starts wie Joep van Lieshout, Michèle Lamy oder Virgil Abloh.

  • Förg in Venice: Die fragile Kunst von Günther Förg trifft auf die poröse venezianische Schönheit des Palazzo Contarini Polignac, was eine der poetischsten Ausstellungen in diesem Jahr ergibt.

  • Palazzo Grimani: Zur Biennale-Erholung empfiehlt sich ein Besuch in der frisch rekonstruierten Antikensammlung in reich ausgestalteten Tribuna.


Zum Thema:

Die Kunstbiennale in Venedig läuft noch bis zum 24. November 2019. Weitere Beiträge im BauNetz: Im „Schatten des Damms“ zum Deutschen Pavillon und „Schwimmen in der Ursuppe“ über die Hauptausstellung.

www.labiennale.org


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Bester Pavillon: Der litauische Beitrag „Sea + Sun (Marina)“ erschließt mit der Marina Militare auch eine neuen Teil von Venedig für die Biennale.

Bester Pavillon: Der litauische Beitrag „Sea + Sun (Marina)“ erschließt mit der Marina Militare auch eine neuen Teil von Venedig für die Biennale.

Die opernartige Performance nimmt das Leben am Strand als Metapher für das Verhältnis von Menschen und Natur. Die Aufführung ist nur samstags zu sehen, in der übrigen Zeit gibt es kleine Interventionen und die Musik über Lautsprecher.

Die opernartige Performance nimmt das Leben am Strand als Metapher für das Verhältnis von Menschen und Natur. Die Aufführung ist nur samstags zu sehen, in der übrigen Zeit gibt es kleine Interventionen und die Musik über Lautsprecher.

Lina Lapelyte, Rugile Barzdziukaite und Vaiva Grainyte nach der Preisverleihung. Die erste Version von „Sea & Sun“ entstand übrigens während eines Aufenthalts in der Akademie Schloss Solitude, die Uraufführung fand 2016 in der Stuttgarter Palermo Galerie statt.

Lina Lapelyte, Rugile Barzdziukaite und Vaiva Grainyte nach der Preisverleihung. Die erste Version von „Sea & Sun“ entstand übrigens während eines Aufenthalts in der Akademie Schloss Solitude, die Uraufführung fand 2016 in der Stuttgarter Palermo Galerie statt.

Ebenfalls sehr empfehlenswert: Der Estländischer Pavillon mit Kris Lemsalus' Installation „Birth V – Hi and Bye“.

Ebenfalls sehr empfehlenswert: Der Estländischer Pavillon mit Kris Lemsalus' Installation „Birth V – Hi and Bye“.

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