Klar, die Skyline ist das Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Großstadtlandschaft und dient längst zur Vermarktung der Stadt Frankfurt am Main. Die hochhausfreundliche Baupolitik und ihr fotogenes Ergebnis locken Investor*innen, Unternehmen und Tourist*innen gleichermaßen. Doch die Mainmetropole hat mehr zu bieten, denn zwischen Bankenwesen und Bahnhofsviertel spannt sich ein breites Spektrum auf. Eine hohe Dichte an Kulturinstitutionen, gute internationale Erreichbarkeit dank Flughafen und Bahnanbindung, die medizinische Infrastruktur und qualitativ hochwertiger (nicht günstiger!) Wohnraum bescherten der Stadt 2022 laut einem Ranking des The Economist sogar den 7. Platz der lebenswertesten Städte weltweit.
Der Blick ins BauNetz-Archiv der letzten vier Jahre zeichnet ein ähnliches Bild: Es gibt in Frankfurt durchaus spannende Bauaufgaben jenseits des in der Baunetzwoche#643 vorgestellten, aktuellen Hochhausentwicklungsplans. Auch weniger hohe Bürogebäude und sogar Hallenbauten sind in der Messestadt gefragt. Im angespannten Wohnungsmarkt loteten erst kürzlich DGJ Architektur (Frankfurt am Main) genossenschaftliche Konzepte auf kleinem Grundriss aus. Mit der Erweiterung und Sanierung des Jüdischen Museums gelang Staab Architekten (Berlin) ein behutsames und notwendiges Update der gerade für Frankfurt so wichtigen Institution. Und mit dem geplanten Umbau des Zoogesellschaftshauses zum Kinder- und Jugendtheater durch Ortner+Ortner (Berlin) könnte die Stadt eine Kulturstätte hinzugewinnen, die ebenso wie die Turmsilhouette „Mainhattans“ deutschlandweit ihresgleichen sucht. (kms)
Teaserbild: Bürogebäude von Meixner Schlüter Wendt. Foto: Lars Gruber