Vorgestern, am 21. Juni war Sommersonnenwende, in diesem Jahr um genau 11:14 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Auf der Nordhalbkugel ist dieser Tag der Startschuss für den kalendarischen Sommer und in so manchen Kulturen Anlass für eines der freudigsten Feste des Jahres. Midsommar in Schweden, Sankthans in Norwegen oder Juhannus in Finnland werden am Wochenende rund um das magische Datum des Johannistags am 24. Juni sowie um die Sommersonnenwende gefeiert, begleitet von viel Tanz, Gesang, Blumen und landestypischen Traditionen.
Alle Regionen im Norden huldigen bekanntlich der aktuellen Dauerdämmerung mit ihren weißen Nächten – selbst wenn sie nicht ganz in den Genuss der Mitternachtssonne kommen, so wie es die entlegensten Landesteile von Skandinavien, Russland, Grönland, Kanada oder Alaska tun. Nördlich des Polarkreises geht die Sonne derzeit nämlich gar nicht mehr unter und erlaubt rund um die Uhr einen Blick in die eindrucksvolle Landschaft – oder auf neue Architektur.
Einige Orte, an denen momentan mitten in der Nacht eine Sonnenbrille angebracht wäre, haben wir im jüngeren BauNetz-Archiv aufgespürt. Von einer einsamen Holzhütte in Hammerfest über das wandernde Sauna-Ei, das nach einer Weltreise nun in seine Heimat Lappland zurückgekehrt ist, bis hin zur Stadt Kiruna, die aus Sicherheitsgründen leider in Gänze wandern muss. Auch der Ausflug in die Regionen direkt südlich des Polarkreises lohnt, wo sich im Dämmerungszustand zu jeder Nachtzeit deutliche Konturen erkennen lassen – etwa beim Rathaus auf den Färöer-Inseln, einem Besucherzentrum in Island oder einem Rastplatz in Norwegen. Im Folgenden also Reisetipps kreuz und quer durch die vom Mittsommer geprägten, arktisnahen Regionen. (sab)
Titelbild: Wanderhütte Tyvenhytta bei Hammerfest von SPINN Arkitekter (Oslo). Foto: Tor Even Mathisen