Theater sind meist über viele Jahre hinweg etablierte, teils historisch gewachsene Institutionen einer Stadt. Sie lassen ihre Besucher*innen nicht nur ein paar Stunden in andere Welten eintauchen, sondern werden auch als Orte der Demokratie verstanden. Um die gesellschaftliche Rolle und Kunst des Schauspiels, Bühnenbilds sowie all der zahlreichen Beteiligten zu würdigen, findet seit 1961 jährlich am 27. März der Welttag des Theaters statt – ursprünglich initiiert vom Internationalen Theaterinstitut. Traditionell wird der Tag mit einer Botschaft einer bekannten Persönlichkeit aus der Theaterwelt gerahmt. In diesem Jahr stammt sie von Autor und Dramatiker Jon Fosse, der sie – aus weltpolitisch gegebenem Anlass – mit „Kunst ist Frieden“ überschrieb.
Wir zeigen anhand von 15 Projekten aus dem BauNetz-Archiv, wie vielfältig Architekt*innen die Bauaufgabe Theater lösen. Neben Sanierungen und Umbauten bestehender Schauspielhäuser gibt es auch zeitgenössische Umsetzungen. Mit dem ursprünglichen Theater der Antike haben diese oft nicht mehr viel gemein, expressive Formensprachen wie in Taiwan von OMA oder in Rotterdam von De Zwarte Hond und M2R sind längst keine Seltenheit mehr. Planungen für Erweiterungen oder Neubauten wie in Luzern, Frankfurt am Main oder Ulm zeigen zudem, dass die Typologie nach wie vor gefragt ist. Wer sich Schauspielstücke zur anbrechenden Frühlingszeit lieber draußen ansehen möchte, kann einen Blick in unser Themenpaket zu Freilichtbühnen und Theaterpavillons werfen. (gk)
Bild: Sanierung des Schauspielhauses in Düsseldorf von ingenhoven associates. Foto: ingenhoven associates/HG Esch