Selten fiel die Projektauswahl für ein Themenpaket so schwer: Das BauNetz-Archiv bietet allein in den vergangenen vier Jahren eine Fülle an Gebäuden, bei denen Wellblech zum Einsatz kam. Zu Recht, denn das gewalzte Metall, ob aus Aluminium, Stahl oder verzinktem Stahl, ist kostengünstig, einfach zu verbauen und so belastbar wie langlebig.

Kein Wunder also, dass das Material im Selbstbau und bei humanitären Projekten Verwendung findet, ebenso wie natürlich in Industrie und Landwirtschaft. Darüber hinaus scheint es – vielleicht gerade wegen des ihm noch immer zugeschriebenen informellen Charakters – auch in anderen Gebieten der Architektur auf dem Vormarsch.

So versammelt unsere Liste auffallend viele Wohnbauten verschiedener Größenordnung: vom Feriendomizil über Baugruppenhäuser bis zur Wohnturmsanierung. Bei allen Projekten verweist die Nutzung des leichten Wellblechs mehr auf ihren unmittelbaren Gebrauch und die Sachzwänge ihrer Entstehungsgeschichte als auf ihre Dauerhaftigkeit.

Die auffällige Optik und Haptik vermitteln Coolness – zumindest in den Augen derjenigen, die dafür empfänglich sind. Zudem ist insbesondere die Ausfertigung in Aluminium nahezu endlos rezyklierbar, wenngleich sie in der Produktion noch sehr energieaufwendig ist. Ob als vorgehängte hinterlüftete Fassade, als Dachdeckung oder Schalungsmaterial, ob gelocht, unbehandelt oder bunt eloxiert: Hier kommen fünfzehn Projekte mit (gewelltem) Profil. (kms)

Bild: Hundetrainingszentrum von WE-S architecten bei Gent. Foto: Jonny Umans