Sommer, Sonne, Palmenstrand? Nicht alle zieht es zur aktuellen Feriensaison in den mediterranen Süden, der immer häufiger unter Hitzewellen ächzt. Doch auch wer sich nach Skandinavien oder in die Berge verirrt hat, kann dort schnell ins Schwitzen kommen – spätestens in einer der vielen Saunen. Diese so sympathische kleine Typologie mit meist großer ästhetischer Wirkung fällt energetisch zwar in die Kategorie Ressourcenverschwendung, soll immunologisch aber Wunder wirken.

Das kontrollierte Schwitzen in heißer Luft geht weit zurück in die Antike, es gehörte im Osten Asiens und in verschiedenen indigenen Völkern schon früh zum kulturellen Repertoire. Auf dem europäischen Kontinent etablierte das finnische Volk das Konzept, prägte den Begriff Sauna und perfektionierte die Nutzung. Die in Finnland gepflegte spezielle Saunakultur gehört seit Ende 2020 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Während ursprünglich meist in einfachsten Hütten geschwitzt wurde, hat sich die Sauna längst zur anspruchsvoll umgesetzten Bauaufgabe entwickelt, wie ein Blick ins BauNetz-Archiv zeigt. Ob elektrisch oder mit Holz betrieben, ob in die Erde verbuddelt, in der Luft schwebend, als Landschaft oder Pop-up konzipiert, aus Holz, Beton oder Stein: Typen und Sorten gibt es dabei viele, von extravagant und luxuriös bis hin zum minimalistischen Exemplar für eine Person. Auch Nutzungsmischungen haben schon Einzug in die Typologie gehalten, beispielsweise als Saunamuseum oder Saunarestaurant. (sab)

Titelfoto: Sauna für eine Person in Bochum von modulorbeat; Bild: Roman Mensing