Nachverdichtung, Bodenfrage, Recht auf Stadt – die Wohnungsbaudebatte war auch 2018 ein bestimmendes Thema und trug theoretisch wie praktisch Blüten. Der Umgang mit knappen Ressourcen und das Ausloten baurechtlicher Vorgaben wirkten als Entwurfsmotoren. Und die Diskussion zur geplanten Überbauung von Discountermärkten katalysierte eine Entwicklung von Hybriden, die Wohnen an gefragten Standorten ermöglichen sollen.
Seien es alternative Qualitätsmerkmale zu Lage und Dichte oder der kreative Umgang mit Finanzierungsmodellen und Bestand: Viele der im Baunetz veröffentlichten Projekte stimmen optimistisch. OMA lassen in Stockholm klassisch in die Höhe wachsen, MAIO, Rahbaran Hürzeler, andOFFICE und Joos Keller setzen sich mit dem Existenzminimum auseinander und Tato Architects liefern mit ihrem Einfamilienhaus in Osaka einen ästhetisch ansprechenden Denkanstoß, Verkehrswege als Wohnraum nutzbar zu machen. Sie alle zeigen aber auch: Eine allgemeingültige Wohnformel gibt es nicht. Und das ist auch gut so. Kathrin Schömer
Teaserbild: Einfamilienhaus in Osaka von Tato Architects, Foto: Shinkenchiku Sha