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16.06.2017
Provokant wohnen
Rundgang durch Warschaus 133 cm-Haus
Mit Fotos von Friederike Meyer, Matthias Petersheim und Quirin Gosslau
Das Keret-Haus ist Wohnhaus und Kunstinstallation zugleich. Auf einer Breite von 133 Zentimeter zwängt sich die Konstruktion zwischen zwei Wohnhäuser und das, ohne deren Fassaden zu berühren. Der Künstler Jakub Szczęsny hat es 2012 im Rahmen eines Kunstfestivals gebaut und öffnet uns die Luke. Weil es in mehrerlei Hinsicht gegen die Bauordnung verstößt, so erzählt er, wurde es als temporäre Kunstinstallation genehmigt.
Szczęsny hat es an der Stelle gebaut, wo sich einst ein Eingang ins Warschauer Ghetto befand. Das Haus ist nach seinem ersten Bewohner, dem Schriftsteller Etgar Keret, benannt. Kerets Mutter schmuggelte als Kind Brot für die Familie in das Ghetto.
Die Stiftung für Moderne Kunst in Warschau vergibt das Keret-Haus an Künstler, die darin leben und arbeiten wollen. Bisher, so erzählt uns Anna Rowinska von der Polish Modern Art Foundation, haben 14 Personen auf einmal drin Platz gefunden. Unser Vorschlag, den Rekord zu überbieten, wird abgelehnt. Die Statik sei in Gefahr. (fm)
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