14.10.2016

Reporting from Chile 3/3

MAD Building von Max Nuñez

Reporting from Chile: Zwei Wochen lang berichten sechzehn Architektur-Studenten der TU Dortmund (Professoren Ansgar und Benedikt Schulz) von ihrer Reise durch den Norden Chiles. Ihre Eindrücke verarbeiten die angehenden Architekten direkt und live im BauNetz. Franziska Wiegand begleitet diese Exkursion als Redakteurin.

Der 2014 fertiggestellte Erweiterungsbau der englischen Grange School in Santiago de Chile ist das neue Zentrum auf dem Campus. Der Name MAD steht für Music, Art und Drama. Um Kunst und Kreativität optimal in das Lehrkonzept zu integrieren, wurde der in Santiago lebende Architekt Max Nuñez mit einem Neubau beauftragt, der diese Disziplinen räumlich widerspiegelt. Aus einer hart erscheinenden Struktur entwickelt sich ein sensibles Konzept.

Das Sichtbetongebäude steht zwischen zwei neoklassizistischen Bestandsbauten der 1920er Jahre, die eine klare Raumkante für die Umgebung bilden. Auf quadratischem Grundriss von 21 x 21 Metern verteilen sich im MAD die Nutzungen auf zwei Ebenen im Unter- und Obergeschoss, während das überdachte Erdgeschoss Freiraum für Gemeinschaft, Bewegung und Austausch bietet. Die verbleibenden Außenflächen wurden von Teresa Moller zurückhaltend gestaltet.

Fünf Stützen - jede mit einem vertikalen Luftraum in ihrem Kern - verbinden die 3 Geschosse räumlich und visuell. An den Innenseiten weiß gefliest, sorgen sie für die natürliche Belichtung und Belüftung des Untergeschosses. Die zentrale Stütze nimmt das Treppenhaus auf. Das am Dach abgehängte Obergeschoss bietet auf dem frei geformten Grundriss Platz für drei Kunsträume. Im Untergeschoss sind Musik- und Theaterräume angeordnet.

Trotz der kontrastierenden Formensprache und Haptik im Vergleich zu den Bestandsbauten fügt sich der Neubau über die Farbgebung auf den Campus ein. Der auf den ersten Blick raue Charakter des Gebäudes löst sich bei näherer Betrachtung in eine fein strukturierte und sauber detaillierte Komposition aus lichten Räumen auf.

Text: Alexandra Kranert, Kevin Groß-Bölting

Fotos: Carsten Pesch, Thilo Rohländer 



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