- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
17.03.2025
Ferien im Stromhäuschen
Umbau von studio wok bei Mailand
Seit über zwanzig Jahren produziert das italienische Unternehmen Quadro hochwertige Wasserarmaturen. Der Hauptsitz liegt in San Maurizio d’Opaglio, einer kleinen Gemeinde am Ortasee in Piemont. Auf einem Industrieareal versammeln sich zwei Produktionshallen und ein Bürogebäude. 2022 wurde das Ensemble von studio wok aus Mailand umgebaut. Nun haben die Architekt*innen erneut Hand angelegt und ein ehemaliges Stromhäuschen auf dem Gelände zur temporären Unterkunft transformiert.
Das kleine Gebäude steht in einer begrünten Ecke des Grundstücks. Seine ungewöhnliche Form blieb erhalten: Ein 3 mal 9,5 Meter großes Volumen mit gewölbtem Dach, das bis zu acht Meter in die Höhe ragt. Ursprünglich diente die Konstruktion der Entlüftung – ein Fenster im Dach half, die Abwärme der Maschinen abzuführen. Zuletzt fungierte das Häuschen als Lager für Werkzeuge und Geräte.
Nun soll es als temporäres Zuhause dienen: Die Geschwister Enrico und Elena Magistro, Eigentümer*innen von Quadro, planen eine Nutzung als Ferienhaus oder Künstler*innenresidenz. Dafür wurde der Bestand entkernt, bodentiefe Öffnungen schaffen Blickbeziehungen in den Garten. Die neue Raumaufteilung nutzt das hohe Volumen aus: Eine Holzebene mit Bett und eine darüber liegende mit Sitzbereich auf einem bestehenden Betonsteg wurden durch weiße Metalltreppen verbunden.
Die Gestaltung folgt einem minimalistischen Ansatz. Weiße Flächen treffen auf naturbelassenes Holz, die Einrichtung bleibt dezent. Das Bad verbirgt sich hinter einer Schrankwand, eine frei hängende Küchenzeile schwebt davor. Auch im Außenraum wurde ergänzt. Auf dem bereits vorhandenen Betonplateau entstanden runde Beete und eine Pergola. Diese besteht aus verzinkten Stahlprofilen und ist in fünf Felder aufgeteilt – in den vorderen beiden befindet sich der Essbereich, in den hinteren dreien eine überdachte Außenküche. Unübersehbar ist der neue Pool, der fast dieselbe Grundfläche wie das Haus einnimmt. (gk)
Fotos: Marcello Mariana
Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren
