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13.03.2025

Am alten Postscheckamt in Berlin

Büro- und Gewerbebauten von Sauerbruch Hutton und KEC Architekten


Auf dem Areal des ehemaligen Postscheckamtes am Landwehrkanal in Berlin Kreuzberg entsteht ein gemischt genutztes Quartier. Im südlichen Teilgebiet realisiert das Kölner Unternehmen Art Invest mit der Macherei Berlin-Kreuzberg drei Büro- und Gewerbebauten, darunter der Umbau des ehemaligen Postbank-Hochhauses. Während dieser noch andauert, sind die beiden Neubauten seit Ende letzten Jahres fertiggestellt. Die Planung für das westlich an den Bestand anschließende M60 übernahm das Büro Sauerbruch Hutton. Das M40 im Osten stammt von KEC Architekten (LPH 3-5), die LPH 1-2 verantworteten Robertneun. Alle Büros haben ihren Sitz in Berlin.

Grundlage für die Quartiersentwicklung bildet der Bebauungsplan VI-46-1. Er geht auf einen Masterplan von Sauerbruch Hutton und dem Landschaftsarchitekturbüro SINAI (Berlin) zurück, den sie in Folge eines 2014 gewonnen Wettbewerbs erstellten. Neben Art Invest planen auf dem Areal noch zwei weitere Eigentümer. Nördlich realisiert das kommunale Wohnungsunternehmen Degewo 338 Wohnungen, zwei Drittel davon gefördert. Auf einem weiteren Grundstück will das Immobilienunternehmen Pandion zudem Eigentumswohnungen errichten. SINAI verantwortete bis zur Leistungsphase 4 die Freiflächenplanung des gesamten Areals. Für die Grundstücke von Art Invest für direkt am Halleschen Ufer übernahmen sie auch die weiterführende Planung.

Auf der Webseite von Art Invest heißt es, die Macherei sei eine „Marke für innovative und nachhaltige Stadtquartiere“. In München realisierten sie gemeinsam mit dem Unternehmen Accumulata bereits ein Gewerbequartier unter diesem Namen. In Berlin entsteht das Macherei-Ensemble auf einer Grundstücksfläche von insgesamt rund 20.000 Quadratmetern. Die drei Büro- und Gewerbebauten (M40, M50 und M60) beherbergen zusammen rund 43.000 Quadratmeter Büro- und 6.000 Quadratmeter Gastronomie- und Ladenflächen. Das M50 ist das ehemalige Postbank-Hochhaus, dessen Umbau Eike Becker Architekten (Berlin) umsetzt.

M60 – Sauerbruch Hutton

Sauerbruch Hutton realisiert das achtgeschossige Gebäude M60 mit einer Bruttogrundfläche von 8.700 Quadratmetern zwischen 2019 und 2024. Der hohe Riegel bildet einen gemeinsamen Innenhof mit dem rückseitig angrenzenden, im Bau befindlichen Wohnhaus der Pandion. Im Erdgeschoss kommen das Foyer sowie eine Gastronomie- und Ladenfläche unter, ab dem ersten Geschoss folgen Büros. Die stützenfreien Geschossflächen lassen sich nach Bedarf in zwei Nutzungseinheiten zu je 400 Quadratmeter unterteilen.

Aufgrund der gestaffelten Baugrenze schiebt sich das M60 gegenüber seiner Nachbarn leicht vor. So rückt es entlang der sanften Kurve am Halleschen Ufer auch aus östlicher Richtung ins Blickfeld. Die Fassade bilden umlaufende Fensterbänder, die sich mit Brüstungen aus grünen Keramikpaneelen abwechseln. Beides folgt einem Zickzack-Muster. Den Fenstern sind Prallscheiben vorgesetzt, die als Schall- und Witterungsschutz dienen und den Sonnenschutz integrieren. Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach sowie den Wohnblöcken der Degewo sollen das Haus einschließlich der Mietflächen versorgen und einen CO2-freien Betrieb erreichen. Innen ist das Gebäude mit Terrazzoböden und Betonoberflächen im Eingang und den Aufgängen ausgestattet, die Mietflächen werden im Grundausbau bereitgestellt.

M40 – KEC Architekten

Das M40 nimmt mit einer Bruttogrundfläche von 29.000 Quadratmetern einen ganzen Block ein. Im Zeitraum von 2021 bis 2024 entstand ein achtgeschossiger Baukörper, der ab dem ersten Stockwerk einen Innenhof umschließt. Der durchgehende Sockel nimmt kleinere Einzelhandelsflächen, einen Lebensmittelmarkt sowie Gastronomienutzung auf. Vier Treppenhäuser in den Gebäudeecken erschließen die darüber liegenden Büroebenen. So kann eine Etage in bis zu vier Nutzungseinheiten unterteilt werden.

Der Sockel besteht aus Ortbeton, die übrigen Obergeschosse sind in Holzhybridbauweise mit Holz-Beton-Verbunddecken und überwiegend vorgefertigten Bauteilen errichtet. Eingehüllt werden die Büroflächen von einer vorgehängten Glaselementfassade, dessen schmale Aluminiumprofile den Sonnenschutz aufnehmen und das Holzhybridtragwerk von außen erkennen lassen. Die Mietflächen werden auch hier im Grundausbau bereitgestellt. (sbm)

Fotos: Jan Bitter, Simon Menges, Jens Komossa



Zum Thema:

Die Postbank veräußerte das Areal Ende 2013 an die CG-Gruppe. Diese lobte in Abstimmung mit dem Bezirk und der Senatsverwaltung ein städtebauliches Workshopverfahren aus, durchgeführt als zweistufiges, nichtoffenes kooperatives Verfahren, aus dem der Masterplan von Sauerbruch Hutton und SINAI hervorging. 2019 verkaufte die CG-Group das Areal wiederum. Seitdem verantworten die neuen Eigentümer Art Invest und Degewo im Wesentlichen die Quartiersentwicklung.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

sauerbruch hutton


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M60 von Sauerbruch Hutton

M60 von Sauerbruch Hutton

M60 von Sauerbruch Hutton

M60 von Sauerbruch Hutton

M40 von KEC Architekten

M40 von KEC Architekten

M40 von KEC Architekten

M40 von KEC Architekten

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