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13.03.2025

Nächste Superlative auf dem Roche-Campus

Forschungszentrum in Basel von Herzog & de Meuron


Der Roche-Campus in Basel, Hauptsitz des 1896 in Kleinbasel auf der rechten Rheinseite gegründeten Pharmaunternehmens, hat erneut Zuwachs bekommen. Im September 2024 eröffnete auf dem Gelände das Pharma Research and Early Development (pRED) Center mit einer Bruttogrundfläche von über 148.000 Quadratmetern. Entworfen wurde der aus vier Volumen bestehende Komplex von Herzog & de Meuron. Das Basler Büro realisierte für Roche bereits zwei Türme in unmittelbarer Nachbarschaft. Der 178 Meter hohe Bau 1, fertiggestellt 2015, und der 205 Meter aufragende Bau 2, 2022 eröffnet, sind derzeit die beiden höchsten Gebäude des Landes.

Auch unter den vier Neubauten gibt es wieder zwei der Superlative: Bau 6 mit 72 Metern Höhe und 15 Geschossen sowie Bau 7 mit 114 Metern Höhe und 25 Geschossen sind die bislang in der Schweiz höchsten errichteten Laborgebäude. Sie sind in dreigeschossige Einheiten unterteilt,
die als kleinere „Forschungsbiotope“ fungieren sollen, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit von jeweils etwa 140 Wissenschaftler*innen zu fördern.

Ergänzt werden die Laborhochhäuser durch Bau 4, ein 18 Meter hohes
Kongresszentrum mit einem Auditorium für bis zu 200 Personen, und Bau 5, ein Bürogebäude mit 26 Metern Höhe. Im pRED Center forschen insgesamt rund 1.800 Menschen aus fast 60 Nationen in den Bereichen Onkologie, Augenheilkunde, Neurowissenschaften und seltene Krankheiten, Entzündungs- und Infektionskrankheiten sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten.

Die vier Baukörper sind im Stadtraum als Einzelvolumen lesbar. Herzog & de Meuron platzierten sie so entlang der Grenzacherstraße – der zentralen Achse des Campus –, dass ihre Höhen zur westlich angrenzenden Wohnbebauung hin abstufen. Im Erdgeschoss bindet ein mittig durch das Ensemble gelegter, interner Boulevard mit zahlreichen Sondernutzungen die vier Volumen zusammen. Zudem gibt es eine mehrgeschossige Unterkellerung.

Beide Hochhäuser verfügen über eine vertikal gegliederte, zweischalige Closed Cavity Fassade mit integrierten Sonnen- und Blendschutz-Rafflamellen. Die niedrigeren Bürogebäude wiederum knüpfen mit horizontal gegliederten Bandfassaden an die von Otto Rudolf Salvisberg in den 1930er Jahren für Roche entworfene Architektur an. Seine Bauten prägten ebenso wie die von Roland Rohn, der Salvisberg nach dessen Tod als Chefarchitekt bei Roche beerbte, lange das Erscheinungsbild des Firmengeländes.

Während Rohns sogenanntes Personalhaus vor einigen Jahren saniert wurde, mussten andere Bestandsgebäude zugunsten der in die Höhe strebenden Neubebauung weichen. Kritik daran entzündete sich insbesondere an der Idee eines dritten Hochhauses mit 221 Metern Höhe, die bislang aber nicht weiterverfolgt wurde.

Laut Roche wurden seit 2009 bereits 4,6 Milliarden Schweizer Franken (circa 4,78 Milliarden Euro) in den Ausbau der Standorte in Basel und im nahen Kaiseraugst investiert. Davon flossen rund 1,25 Millionen Euro in das pRED Center. Pläne des Projekts möchte das Unternehmen nicht veröffentlichen. (da)

Fotos: Roche


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Mehr zu Closed Cavity Fassaden bei BauNetz Wissen.


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