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13.03.2025

Mehrgenerationenwohnen in Bad Feilnbach

Quartier von Hölzl Knote Frischholz


Klinikbrachen sind in Deutschlands Kurstädten leider keine Seltenheit mehr. Wenn diese prominent im Zentrum liegen, trägt das nicht unbedingt zu einem attraktiven Ortsbild bei. Schon 2012 war das Heilbad Tannenhof in Bad Feilnbach abgerissen worden. Jetzt ist an der Kufsteiner Straße wieder Leben eingekehrt. Statt gekurt wird hier nun primär gewohnt. HKF | Hölzl Knote Frischholz (Tegernsee) haben eine Anlage aus fünf Baukörpern umgesetzt. Die Freiraumplanung stammt für den Tannenhof Bad Feilnbach von Uwe Schmidt Planungsbüro (Metten). Im Zusammenspiel mit dem schräg gegenüber gelegenen Rathausplatz hat der Ort damit endlich wieder eine vorzeigbare Mitte.

Den Auftakt des kleinen Quartiers bildet ein längliches Volumen, dessen First zur Straße hin ausgerichtet ist. Das zweite Volumen ähnlicher Machart haben die Architekt*innen wiederum etwas zurückversetzt. Dadurch entstand ein kleiner Vorplatz, an dem mit dem Tannenhof Wohnzimmer eine Begegnungsstätte für Bürger*innen und Vereine eingerichtet wurde. Beide Volumen sind mit hellen Putzfassaden ausgeführt und vermitteln so eine gewisse Urbanität. Im hinteren Teil geht es mit Holzfassaden und breiten Balkonen hingegen rustikaler zu.

Städtebaulich soll die Anlage zwischen großformatigen Klinikbauten entlang der Hauptstraße und einer kleinteiligen Wohnbebauung dahinter vermitteln. Bauherrin war die Gesellschaft Max von Bredow Baukultur, wobei hinsichtlich Konzeption und Umsetzung auch mit der ortsansässigen Gundelstiftung kooperiert wurde. Dem Projekt vorgeschaltet war ein mehrstufiger Partizipationsprozess, in dem beispielsweise die Idee zum Tannenhof Wohnzimmer entstand. Eine Tiefgarage unterquert das Areal, die Stellplatzanforderungen konnten allerdings reduziert und dafür Car-Sharing eingebracht werden.

Nicht nur die Architektur macht dieses Projekt zu einem Stück Ortsmitte. Auch das Programm unter dem Label Mehrgenerationenwohnen trägt entscheidend dazu bei. Neben 52 regulären, teils geförderten Eigentumswohnungen gibt es eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Senior*innen und einen Kindergarten. Über einen Verein soll außerdem die Nachbarschaftshilfe im Quartier verstetigt werden. Alles wurde barrierefrei umgesetzt. Insgesamt sind hier 10.700 Quadratmeter Bruttogrundfläche bei Baukosten von 26,15 Millionen Euro entstanden. (sb)

Fotos: Pk. Odessa, Schels, Lanz


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