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07.03.2025

Formenvielfalt und kulturelle Wurzeln

Schule in Sydney von fjcstudio


Die Darlington Public School im innerstädtischen Vorort Chippendale von Sydney blickt auf eine fast 150-jährige Geschichte zurück. 1877 erbaut, hatte man das ursprüngliche Schulgebäude 1975 durch einen Neubau ersetzt, der jedoch den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Der aktuelle, 2023 fertiggestellte Bau vom ortsansässigen fjcstudio verfolgt einen gestalterischen Ansatz, der die kulturelle Identität der Aborigines integrieren soll — ein Verweis auf die erste Besiedlung des heutigen Chippendales durch die First Nations.

Die Grundschule kommt als Feuerwerk kontrastierender Formen daher. Der straßenseitige Hauptbaukörper, mit Ziegeln verkleidet und von klaren Linien und Sheddächern geprägt, vermittelt Stringenz. Daran knüpft das geschwungene Volumen zum Schulhof hin an, dessen perforierte, goldene Aluminiumfassade eine spielerische Dynamik mitbringt. Während der Sockelbereich erneut mit Backstein ausgeführt ist, setzen sich die oberen Partien bewusst davon ab.
 
Hervorstehend und doch versteckt sind die drei Treppenhäuser, die sich in den zylinderartigen Auswölbungen der Schulhofseite befinden. Sie knüpfen in den beiden Obergeschossen an eine diffuse Zone an. Sie funktioniert gleichzeitig als Laubengang sowie Aufenthaltsbereich und soll die Klassenzimmer passiv belichten und belüften. Der Zugang zur Schule gestaltet sich als weitläufiger Durchgang, der Straße und Schulhof verbindet. Straßenseitig ist der Eingang als flacher Bogen formuliert.

Der Außenbereich gliedert sich in unterschiedliche Zonen: Spielplätze, Sportflächen, begrünte Aufenthaltsbereiche und Sitzmöglichkeiten. Die Klassen- und Lernräume verteilen sich auf die zwei Obergeschosse sowie teilweise das Erdgeschoss, wo auch eine Gemeinschaftshalle und eine Cafeteria untergebracht sind. Bauherr der Schule mit einer Fläche von etwa 3.900 Quadratmetern ist das Bildungsministerium von New South Wales.

Ein Leitmotiv des Projekts ist das Konzept „Connecting with Country“. In enger Zusammenarbeit mit Ältesten der First Nations, künstlerischen Vertreter*innen und einer Aborigine-Kunstgruppe wurde dieses Prinzip architektonisch und gestalterisch verankert. Wandmalereien der ehemaligen Schule fanden im Neubau eine Neuinterpretation, während QR-Codes auf dem gesamten Campus die Möglichkeit bieten, mehr über indigene Pflanzen, Kunst und Erzählungen zu erfahren. Die Darlington Public School hat den Preis in der Kategorie „Schule“ auf dem 2024 World Architecture Festival gewonnen. (gk)

Fotos: Anthony Fretwell, Brett Boardman


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