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17.02.2025
Stresstest als Weckruf
Konzept Deutscher Pavillon in Venedig vorgestellt
Vergangenen Dienstag stellte der diesjährige Biennalekurator Carlo Ratti auf einer Pressekonferenz neue Details zur kommenden 19. Ausgabe der Internationalen Architekturbiennale in Venedig vor. Am Freitag folgte die Pressekonferenz zum deutschen Beitrag. Dass sich dieser unter dem Titel „Stresstest“ der Überhitzung widmen und von einem Team um Nicola Borgmann, Elisabeth Endres, Gabriele G. Kiefer und Daniele Santucci kuratiert wird, war bereits seit Juni 2024 bekannt. Nun sollten weitere Details folgen.
Die Ausstellung biete Informationen und Lösungen, vor allem aber werde sie die Sinne ansprechen, betonten die Kurator*innen. Den Pavillon teilen sie in zwei Bereiche. In STRESS-Räumen wollen sie „die Realität extremer städtischer Hitze hautnah“ erlebbar machen, mitt DESTRESS-Räumen „einen Ort der Erholung – und der Lösungen“ schaffen.
Über etwaige Projekte, die in der Ausstellung zu sehen sind, wollten sie nicht viel sagen. Einzig die Initiative der GemüseheldInnen, die zu über 18 Gemeinschaftsnutzgärten in Frankfurt am Main geführt hat, erwähnten sie als Beispiel dafür, dass uns die Überhitzung vor allem in städtischen Räumen alle angehe – und dass jede*r etwas dagegen tun könne. Die Geheimniskrämerei bei dieser Konferenz blieb etwas merkwürdig, zumal fast parallel letzte Woche auf der Webseite der Biennale die Teilnehmer*innen der Länderpavillons veröffentlicht waren. Dass sich auf der vergleichsweise langen Liste des Deutschen Pavillons zahlreiche Büros aus Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung finden, erscheint passend und macht neugierig.
Damit die Schau eine beeindruckende Sinneserfahrung wird, arbeiten die Kurator*innen mit dem Berliner Studio flora&faunavisions zusammen. Es ist bekannt für seine interaktiven und multimedialen „Erlebnisräume“ für Automarken, Musiktheater und Ausstellungen – und übrigens auch für die Präsentation im deutschen Expo-Pavillon in Osaka 2025 zuständig, die sich dem Thema Zirkularität widmet. Zirkularität spielt auch im Deutschen Pavillon in Venedig eine Rolle. Für den Stresstest soll er mit Solarenergie versorgt werden, und alle für die Ausstellung verwendeten Materialien gehen in eine „definierte Nachnutzung“.
Das Team will die „konkrete Bedrohung“ des Stadtklimas im deutschen Pavillon „physisch und psychisch erfahrbar“ machen. Borgmann sagte, Stresstest sollte nicht nur eine Ausstellung sein, „sondern ein Weckruf“, unsere Städte vor dem Kollaps zu retten. Stresstest gilt dabei vermutlich auch für das Ausstellungsteam. Bis zur Eröffnung sind es nur noch drei Monate. (fh/gh/fm)
Zum Thema:
Die 19. Internationale Architekturbiennale in Venedig läuft vom 10. Mai bis 23. November 2025. Weitere Beiträge finden sich auf unserer BauNetz-Biennale-Sonderseite.
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Wie das Wärmebild München, 2024 will auch die diesjährige Ausstellung im Deutschen Pavillon in Venedig Hitze sichtbar und erlebbar machen.

Europakarte mit Oberflächentemperaturanomalien am 20. Juli 2022

Kuratorisches Team des Deutschen Pavillons: Elisabeth Endres, Gabriele G. Kiefer (in schwarzer Kutte), Daniele Santucci und Nicola Borgmann
