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09.01.2025
Nikola Tesla Museum in alter Papierfabrik
ZHA und BCP planen in Belgrad
Ob es an der dauerhaften Medienpräsenz des streitbaren CEO von Autobauer Tesla liegt, dass das Nikola Tesla Museum in Belgrad 2024 einen Besuchsrekord verzeichnete? Jedenfalls will sich die Institution, die sich im Gegensatz zur Automarke tatsächlich mit dem Lebenswerk des Elektrotechnik-Forschers beschäftigt, vergrößern. Als neuen Standort hat man die Milan Vapa Papierfabrik gewählt. Jüngst veröffentlichten Zaha Hadid Architects ZHA (London) und Bureau Cube Partners BCP (Belgrad) Pläne für deren Umbau.
Um den denkmalgeschützten Industriebau, den der Industrielle Milan Vapa 1924 errichten ließ, ist in den letzten Jahren eine Art Bauhölle ausgebrochen. Rechts der Save stampft die Stadt hier gemeinsam mit dem Immobilieninvestor Eagle Hills aus Abu Dhabi ein komplett neues Quartier aus dem Boden. Seit 2015 schießen die 20- bis 30-Geschosser im Auftrag dieser Public-Private-Partnerschaft empor, mit dem Kula Belgrade von SOM als 168-Meter-Hochpunkt. Wo noch kein Neubau steht, herrscht Baustelle, Brache oder wilde Stadtnatur. Das Projekt ist in der Stadtbevölkerung höchst umstritten. Aus der Initiative Do not let Belgrade D(r)own, das unter anderem gegen Intransparenz und Korruption um das dortige Baugeschehen protestierte, ging zuletzt gar die Partei Green–Left Front hervor.
Das Belgrade Waterfront getaufte Entwicklungsprojekt finanziert auch das neue Nikola Tesla Museum, das künftig am südlichen Rand des Areals beheimatet sein wird. ZHA und BCP gewannen den Wettbewerb für den Umbau des Fabrikbaus Ende 2024. Sie wollen eine Schneise aufeinanderfolgender runder Wandöffnungen durch das tiefe Bestandsvolumen schlagen, angefangen bei der Westfassade. So soll vom dortigen Eingang eine durchgehende Perspektive bis hin zum geplanten Tesla-Denkmal am östlichen Ende entstehen.
Im Herzen des 13.400 Quadratmeter großen Museums ist ein dreigeschossiges Atrium vorgesehen. Die Visualisierungen zeigen gläserne Dachkonstruktionen aus Trägerelementen, die sich in elliptischen Kurven um den alten Schornstein drehen. Laut Pressemitteilung beziehen sich die Architekt*innen damit auf Teslas Forschungen zu Magnetfeldern und drahtloser Energieübertragung. (mh)
Zum Thema:
Direkt neben dem geplanten Nikola Tesla Museum befindet sich das Belgrader Messegelände, ein beeindruckendes Beispiel serbischer Nachkriegsarchitektur. Die Kuppel- und Schalenbauten entstanden 1957 nach Plänen von Milorad Pantović, der in jungen Jahren mit Le Corbusier arbeitete. Das Dach von Halle 1 gilt als weltweit größte Kuppel aus Spannbeton.
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