- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
08.03.2010
In den Dünen
SHL bauen Strafgerichtshof in Den Haag
Bislang wurden Architekt und Entwurf streng geheim gehalten. Doch heute Mittag gab der Internationale Strafgerichtshof (IGH/ICC) in Den Haag in einer Pressekonferenz bekannt, dass das dänische Büro Schmidt Hammer Lassen Architects (Aarhus/Kopenhagen) mit dem Bau des neuen ICC beauftragt worden ist und veröffentlichte erste Bilder des endgültigen Entwurfs.
Schmidt Hammer Lassen hatten Ende 2008 in einem internationalen Wettbewerbsverfahren mit 171 Bewerbungen und 20 Teilnehmern den zweiten Preis gewonnen (siehe BauNetz-Meldung vom 20. November 2008) und lieferten sich im vergangenen Jahr mit den deutschen Ingenhoven Architekten (1. Preis) und dem niederländischen Büro Wiel Arets Architects (3. Preis) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das Rennen ist nun entschieden und der 190 Millionen Euro große Bauauftrag vergeben.
Laut der Pressemitteilung halte der Entwurf von Schmidt Hammer Lassen alle geforderten Kriterien wie Design, Nachhaltigkeit, Funktionalität und Kosten ein und integriere den Neubau in die Dünenlandschaft am Stadtrand von Den Haag.
Die Architekten wollen mit ihrem Entwurfsvorschlag Achtung, Vertrauen und Hoffnung für Opfer und deren Angehörige kommunizieren. Eine skulpturale Anordnung der transparenten Gebäudekuben soll den Internationalen Strafgerichtshof auf der einen Seite zu einer architektonischen Geste werden lassen und Autorität vermitteln, ohne dabei jedoch den menschlichen Maßstab außer Acht zu lassen. Denn eine angenehme freundliche Atmosphäre, innen wie außen, spielte auf der anderen Seite einen entscheidenden Aspekt im endgültigen Entwurf.
Der Besucher betritt den 46.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex, indem er großzügige Treppen nach unten herabsteigt. Zwischen den Gebäuden und umgebender Parklandschaft soll ein Einschnitt für eine Zäsur sorgen. Der geplante Garten soll nicht nur um und zwischen den Gebäuden entstehen, sondern bis in die obersten Etagen wachsen. Dabei sollen die verschiedenen Pflanzen- und Blumenarten aus jedem der 110 beteiligten Länder symbolisch für eine Einheit unabhängig von Nationalität und Kultur stehen.
Zum Thema:
Die Königliche Bibliothek in Kopenhagen von Schmidt Hammer Lassen im Baunetz Wissen Fliesen und Platten
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Kommentare:
Kommentare (9) lesen / Meldung kommentieren